Norris holt Sprint-Pole, Alonso crasht mit Ocon

Lando Norris startet beim Sprint heute in Brasilien von der Pole Position. Der McLaren-Pilot fuhr im finalen Shootout-Segment in 1:10,622 Minuten Bestzeit auf dem 4,309 Kilometer kurzen Autodromo Carlos Pace in Sao Paulo und ließ Weltmeister Max Verstappen um 0,061 Sekunden hinter sich. Sergio Perez konnte sich mit Startplatz drei rehabilitieren.

Das Qualifying für den 24 Runden langen Sprint heute (Start 15:30 Uhr Ortszeit/19:30 Uhr MEZ) musste nach einem Unfall zwischen Fernando Alonso und Esteban Ocon fast eine halbe Stunde lang unterbrochen werden.

Brasilien-Shootout SQ1: Ocon crasht mit Alonso

Gleich auf seinem ersten Versuch auf den Medium-Reifen fuhr Carlos Sainz mit 1:11,796 Minuten die Bestzeit des 12 Minuten langen Shootout-Abschnitts. Dahinter ging - wie immer in Brasilien - eng zu. Das gesamte Feld lag innerhalb von lediglich acht Zehntelsekunden. Ein spannender Schlagabtausch am Ende der Session blieb den Fans allerdings verwehrt: Mit 33 Sekunden auf der Uhr musste SQ1 abgebrochen werden, weil Esteban Ocon und Fernando Alonso kollidierten.

Alonso, der auf dem Weg zurück an die Box war, wollte in Kurve drei Platz für Esteban Ocon machen, der soeben in seine letzte fliegende Runde gestartet war. Auf dem Kerb an der Innenseite brach dem Franzosen das Auto leicht aus. Ocon konnte den Alpine mit einem Gegenlenker wieder einfangen, allerdings fuhr in diesem Moment Alonso wieder zurück in Richtung Ideallinie.

Ocon touchierte mit seinem rechten Hinterrad Alonsos linkes Vorderrad. Ocon drehte sich von der Strecke und schlug in die Reifenstapel an der Kurvenaußenseite ein. Wäre er nicht ohnehin auf Rang 16 ausgeschieden, wäre das Shootout für ihn hier beendet gewesen. "Idiot Fernando", funkte der Franzose mit dem Nachsatz: "Ich bin okay." Die Stewards untersuchen den Zwischenfall nach der Session.

Lance Stroll, Zhou Guanyu, Alexander Albon und Logan Sargeant konnten durch den Abbruch ihre Zeiten nicht mehr verbessern und schieden aus. Fernando Alonso konnte mit einem leicht havarierten Aston Martin zurück an die Box fahren. Weil die Reifenstapel repariert werden mussten, verzögerte sich der Start von SQ3 um 23 Minuten. Zeit, die Alonsos Mechaniker gebrauchen konnte, um die Vorderachse zu reparieren.

Brasilien-Shootout SQ2: Alonso kann nicht teilnehmen

Die Unterbrechung war nicht lang genug für Aston Martin und Fernando Alonso, der Spanier konnte nach dem Unfall mit Ocon nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Alonso gab schon Interviews, da lief die 10-minütige Shootout-Session noch. Erneut ging es auf den Medium-Pneus extrem eng zu. Die Bestzeit ging mit 1:11,221 Minuten an Lando Norris.

Der McLaren-Pilot war damit wenige Tausdenstel schneller als das Red-Bull-Duo Sergio Perez und Max Verstappen. Die ersten acht lagen innerhalb von drei Zehntelsekunden. Spannend wurde es vor allem um die letzten beiden Startplätze für SQ3. Oscar Piastri und Yuki Tsunoda sicherten sich um wenige Tausendstel den Einzug. Das Haas-Duo Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg scheiterte knapp.

Die großen Dramen blieben in SQ2 aus. Charles Leclerc beschwerte sich darüber, dass er auf seinem ersten Versuch von Max Verstappen irritiert wurde. Der Weltmeister machte zwischen den Kurven elf und zwölf Platz, fuhr aber schon wieder in Richtung Ideallinie, als Leclerc noch nicht vorbei war. Die Szene blieb ohne Folgen, Leclerc konnte voll auf dem Gas bleiben seine Runde beenden.

Brasilien-Shootout SQ3: Norris holt Pole

Obwohl die letzte Shootout-Session nur acht Minuten dauert, warteten alle zehn Piloten mehr als die Hälfte der Zeit in ihren Garagen. Das Problem: Für zwei Versuche ist nicht genügend Zeit, den einen, entscheidenden Versuch will jeder so spät wie möglich absolvieren. Erst 3:30 Minuten vor dem Ende verließen die Fahrer die Boxengasse.

Folgerichtig kam es zum Stau in der Boxengasse und zwischen Boxenausfahrt und Safety-Car-Linie 2. Max Verstappen machte dabei einmal mehr kurzen Prozess und ging auf den wenigen Metern noch an beiden Ferrari und beiden AlphaTauri vorbei. Somit sicherte er sich eine bessere Position für die Outlap.

Gebracht hat es trotzdem nichts: Verstappen musste sich schließlich mit 61 Tausendstel hinter Norris einreihen. Obwohl der Brite nicht mit seiner Runde zufrieden war, reichte es für Pole. Stark zeigte sich Sergio Perez: Der WM-Zweite kam mit gut einer Zehntel Rückstand auf Rang drei - und das auf angefahrenen Reifen. Dahinter reihte sich das Mercedes-Duo George Russell und Lewis Hamilton ein.

AlphaTauri konnte nach dem enttäuschenden Qualifying am Freitag die Mexiko-Form bestätigen: Yuki Tsunoda wurde Sechster, Daniel Ricciardo Achter. Im AlphaTauri-Sandwich qualifizierte sich Charles Leclerc, Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz wurde Neunter. Beide Ferrari-Piloten mussten auf gebrauchten Soft-Pneus fahren. Während Norris die Pole holte, kam Oscar Piastri mit mehr als einer halben Sekunde Rückstand nicht über Platz zehn hinaus. Der Australier hatte wie Perez und die beiden Ferrari aber nur noch gebrauchte Pneus im Regal stehen.