Es hat mal wieder nicht sollen sein für Sergio Perez: Der Red-Bull-Pilot qualifizierte sich für den Brasilien GP am Sonntag lediglich auf Rang neun. Teamkollege Max Verstappen holte währenddessen seine elfte Saison-Pole. Zuletzt waren es Fehler und mangelnde Pace, wieso Perez nicht mit Verstappen mithalten konnte, in Brasilien schlicht Pech - wenn es nach Perez selbst geht.

"Wir waren einfach nur unglaublich unglücklich", sagte der Mexikaner bei F1 TV. "Ich hätte in der ersten Startreihe stehen sollen. Bis zur letzten Kurve war meine Runde sehr an der von Max." Weil Perez allerdings als letzter Pilot auf seine Q3-Runde ging, wurde er als einziger von einer Gelb-Phase ausgebremst. Oscar Piastri hatte sich vor dem Mexikaner gedreht.

Bitter: Weil sich die Bedingungen während des letzten Qualifying-Segments rapide verschlechterten, konnte jeder Pilot nur eine schnelle Runde drehen. Q3 wurde schließlich sogar mit Rot abgebrochen und nicht wiederaufgenommen.

Ganz so wie es Perez darstellt, war es allerdings nicht. Bis er in Kurve zwölf vom Gas gehen musste, hatte er sich bereits vier Zehntelsekunden Rückstand auf Verstappen eingefahren, wie die Daten-Analyse zeigt. Ärgerlich für Perez: Die Gelb-Phase war an der für ihn ungünstigsten Stelle direkt am Anfang der langen Vollgas-Passage.

Perez geht bei Gelb vom Gas: 1,6 Sekunden Rückstand

Anders als bei Doppelt Gelb wird bei einer einfachen Gelb-Phase die Rundenzeit nicht automatisch gestrichen. Die Piloten müssen aber deutlich vom Gas gehen, eine Gefährdung darf nicht entstehen. Deshalb wies man Perez an, die Runde trotzdem noch zu beenden.

Perez ging deutlich vom Gas und beschleunigte anschließend bis zur Ziellinie wieder voll durch. Allerdings kostete das besonders viel Zeit, weil er am Anfang der langen Vollgas-Passage vom Gas musste. Sein Rückstand auf die Verstappen-Bestzeit vergrößerte sich bis zum Zielstrich auf 1,6 Sekunden.

Nur Piastri, der gar keine schnelle Runde anschrieben ließ, landete hinter dem Red Bull mit der Startnummer elf. Perez hätte zwar auch ohne die Gelb-Phase keine Chance auf Pole gehabt, deutlich weiter vorne wäre er aber zweifelsohne gestanden.

Startplatz drei für Perez möglich

Durch den extremen Wetterumschwung vergrößerten sich die Abstände enorm. Lagen im Q1 noch lediglich 0,5 Sekunden zwischen Platz 1 und Platz 17, lagen im Q3 schon die Top-3 mehr als eine halbe Sekunde auseinander. Hätte Perez den Rückstand auf Verstappen im letzten Sektor zumindest konstant halten können, wäre er immerhin vor den beiden Aston Martins auf Platz drei gelandet.

Trotz des enttäuschenden Ergebnisses sieht Perez das Positive: "Es gibt gute Möglichkeiten, von hier anzugreifen." Die Pace des Mexikaners zeigt sich seit Mexiko deutlich verbessert. Beim Heim-GP hatte er sich nur anderthalb Zehntel hinter Verstappen qualifiziert, im Q2 in Brasilien lag er nur eine halbe Zehntel hinter dem Dominator.