Die einzige Trainingsbestzeit zum Brasilien GP 2023 geht an Carlos Sainz und Ferrari. Der Spanier umrundete das 4,309 Kilometer kurze Autodromo Carlos Pace in 1:11,732 Minuten und ließ damit Teamkollege Charles Leclerc um eine Zehntel hinter sich. Weil das Wochenende im Sprint-Format ausgetragen wird, war es die einzige Trainingssitzung vor dem Qualifying heute.
Allerdings fuhren die Teams komplett unterschiedliche Programme: Während sich Ferrari am Ende der Session auf weichen Reifen auf die Qualifikation einschoss, verzichtete Max Verstappen komplett auf schnelle Runden und konzentrierte sich stattdessen auf Longruns.
Das Ergebnis: Aufgrund der unterschiedlichen Programme ist das Ergebnis nahezu irrelevant. Die Ferrari-Doppelspitze ist den Soft-Pneus geschuldet. Auf Rang drei sortierte sich George Russell mit einer Zehntel auf Mediums ein. Dahinter landete Nico Hülkenberg im Haas, der auf den Soft-Reifen ebenfalls schon für die Qualifikation trainierte. Alexander Albon (Soft) wurde Fünfter.
Lance Stroll und Pierre Gasly konnten sich auf den Medium-Reifen auf den Plätzen sechs und sieben einreihen. Zhou Guanyu, Logan Sargeant und Kevin Magnussen (alle Soft) komplettierten die Top-10. Max Verstappen fuhr das gesamte Training über auf einem Satz Hard und konzentrierte sich auf Longruns. Der Weltmeister wurde deshalb nur 16. Teamkollege Sergio Perez tat es ihm gleich und landete auf Rang 18. Dahinter sortierte sich das McLaren-Duo Lando Norris und Oscar Piastri ein: Beide brachen ihre schnellen Runden auf Soft-, respektive Medium-Reifen ab.
Die Zwischenfälle: Nach 25 Minuten kamen sich Nico Hülkenberg und Lando Norris in die Quere. Während Hülkenberg auf einer langsamen Runde war, kam Norris von hinten angeschossen. In Kurve 12, der Linkskurve vor der langen Vollgas-Passage, ließ der Haas-Pilot zwar die Türe für Norris auf, lenkte dann aber schon ein, als Norris noch neben ihm fuhr. Norris fuhr durch Untersteuern etwas neben der Ideallinie. Der Deutsche touchierte mit seinem linken Vorderrad das rechte Hinterrad des Briten.
Beide konnten ohne Probleme weiterfahren, der Zwischenfall wurde aber von der Rennleitung notiert und an die Stewards übergeben. Der Vorwurf: Das Verursachen einer Kollision. Hülkenberg und Norris müssen nach der Session an die Stewards berichten. Noch vor der Qualifikation gab es ein Urteil: Freispruch für beide. Norris hatte durch das Untersteuern zum Zusammenstoß beigetragen, Hülkenberg durch das vorzeitige Einlenken.
Logan Sargeant bekam in der Schlussviertelstunde Probleme mit seinem Williams. Zunächst schoss er im Senna S über das Ziel hinaus und fuhr durch die asphaltierte Auslaufzone in der Curva do Sol zurück auf die Strecke. "Da stimmt etwas mit der Vorderachse nicht", funkte der US-Amerikaner sofort. Immer wieder konnte man anschließend sehen, dass das kurveninnere Rad in der Luft hing. Williams erkannte ein Problem und holte Sargeant an die Box.
Wenige Minuten vor dem Ende der Session klagte Nico Hülkenberg über Leistungsverlust. Nachdem er am Ausgang von Kurve vier stark über die Kerbs geräubert war, lieferte der Ferrari-Antrieb im Heck des Haas nicht mehr die volle Leistung.
Die Technik: Zum Abschluss des Triple-Headers gab es aus technischer Sicht wenig Spannendes. Nach der Upgrade-Schlacht von Austin und der Kühl-Orgie in Mexiko Stadt gibt es in Sao Paulo nur ein mageres Update: Haas brachte einen neuen Flap für den Frontflügel.
Das Wetter: Der befürchtete Regen blieb im Training aus. Unter dem bedeckten Himmel Sao Paulos wurden 30 Grad Celsius gemessen, auf dem Asphalt stieg das Quecksilber auf knapp 45 Grad. Für das Qualifying heute um 15:00 Uhr Ortszeit (19:00 MEZ) steigt das Regenrisiko deutlich. Für Sprint und Grand Prix werden trockene Bedingungen erwartet.
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