Lewis Hamilton fehlten beim Formel-1-Qualifying in Austin gerade einmal 0,139 Sekunden auf die Pole Position. Zumindest auf seiner Seite der Garage war Mercedes mal wieder voll bei der Musik dabei - auf eine Runde keine Selbstverständlichkeit. Ist dafür der neue Unterboden verantwortlich, den die Mannschaft aus Brackley in die USA brachte?
"Das Auto fühlt sich fast genauso an [wie zuvor], es ist nur so ziemlich überall ein Level höher", bilanzierte Hamilton sein erstes Gefühl mit dem Upgrade. "Das ist eine der ersten Verbesserungen in den letzten zwei Jahren, die ich tatsächlich gefühlt habe", fügte er lobend hinzu. Dennoch bremste Hamilton die Erwartungen. Das Unterboden-Update sei nur das erste in einer Reihe von Anpassungen, die noch rund um den W13 nötig seien.
Lewis Hamilton hängt George Russell ab
Ob die starke Hamilton-Pace tatsächlich nur am Unterboden liegt, sei dahingestellt. Unabhängig davon spielte der Rekord-Weltmeister im gesamten Qualifying eine prominente Rolle. Das erste Segment beendete er auf der ersten Position, in Q2 waren nur Charles Leclerc und Max Verstappen schneller.
Davon war George Russell allerdings weit entfernt. Der 25-Jährige erlebte laut eigener Aussagen einen "komischen Tag." Einerseits fühle sich das Update gut an, andererseits gab ihm seine Pace und sein im Laufe des Qualifyings teils deutlicher Rückstand zu Hamilton zu Denken. "Ich nehme es auf meine Kappe, dass ich heute von der Pace etwas hinten lag und ich habe Probleme damit zu verstehen, woran das liegt", gestand er.
Der fünfte Startplatz mit nur etwa zwei Zehntel Abstand zu Hamilton beschönigt den Qualifying-Tag von Russell etwas. Denn er stellte fest, eigentlich hätte es viel schlechter laufen können. "Ich bin mit P5 ziemlich zufrieden, denn zwischendurch sah es so aus, als ob ich es nicht einmal in Q3 schaffen könnte", so Russell.
Der Zeitabstand zwischen den Mercedes-Fahrern errechnet sich vor allem aus zwei Streckenabschnitten. Einerseits Kurve 1. Dort beging Russell im finalen Q3-Anlauf einen Fehler, der ihm seiner Kalkulation zufolge "etwa eine weitere Position kostete." Interessanter ist hingegen, dass Hamilton auch zu Beginn des zweiten Sektors etwas Distanz zwischen sich und Russell bringen konnte.
Für den Rennsonntag traut sich Austin-Rekordsieger Hamilton noch keine Prognose zu. "Es ist zu früh, etwas zu sagen. Keiner von uns hat Longruns absolviert, also habe ich keine Ahnung. Dadurch, dass kein Red Bull aus den Top 3 startet, wird es vielleicht ein besserer und engerer Kampf", so seine vage Aussicht auf den Grand Prix in Austin.
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