Der Sonntag in Katar wurde für Lewis Hamilton teuer. Nicht nur, dass er mit einem selbstverschuldeten Startunfall sich selbst aus dem Rennen und Mercedes-Kollege George Russell aus dem Kampf um das Podium riss - nach dem Rennen fordern die Stewards auch noch eine Strafzahlung von 25.000 Euro ein, mit weiteren 25.000 Euro auf Bewährung.

Dabei geht es aber nicht um den Unfall, sondern um eine brandgefährliche Folgesituation. Hamilton war in der ersten Kurve mit fehlendem Hinterrad im Kiesbett gelandet und steckengeblieben. Nach einem fehlgeschlagenen Befreiungsversuch stieg er aus. Das Feld, inzwischen hinter dem Safety Car, fuhr vorbei. Hamilton wartete auf den letzten Fahrer - und kreuzte dann zu Fuß die Strecke.

Russell kommt Fußgänger Hamilton gefährlich nahe

Das ist in der Formel 1, oder überhaupt im Motorsport, ein absolutes No-Go. Warum, wurde in Katar schnell klar. Denn George Russell war nicht in der Safety-Car-Schlange mit dabei. Er hatte gestoppt, um seinen von der Kollision platten Reifen zu tauschen. Jetzt kam er mit hoher Geschwindigkeit aus der Box, wollte zum Feld wieder aufschließen.

Zum Glück war Hamilton da schon auf der anderen Seite der Strecke, ging aber nur wenige Meter vom vorbeifliegenden Russell noch immer zu Fuß. Die Stewards, die Hamilton nach dem Rennen vorgeladen hatten, verdeutlichten ihm daraufhin das immense Gefahrenpotenzial der Situation.

In der Anhörung entschuldigte sich Hamilton schnell und verstand die Gefahr, die nicht nur für ihn, sondern auch für andere Fahrer in so einem Szenario besteht, lassen die Stewards danach verlautbaren. Um ein deutliches Signal zu setzen, verhängten die Stewards dann eine Geldstrafe von insgesamt 50.000 Euro. 25.000 davon muss Hamilton bezahlen, die anderen 25.000 würden nur im Falle eines zweiten Verstoßes vor Saisonende fällig.

Hamilton vs. Russell: Crash bleibt ohne Strafe

Außerdem erhält Hamilton eine Verwarnung - seine erste der Saison 2023. Gute Stewards-Nachrichten gibt es für ihn beim eigentlichen Crash mit Russell. Obwohl er sich selbst als "zu 100 Prozent schuldig" sieht und die Stewards einräumen, dass man ihm die "überwiegende Schuld" zusprechen könne, ließen sie ihn mit dem Argument vom Haken, dass es ein Zwischenfall in der ersten Kurve sei.

In den da oft unübersichtlichen Situationen könne so ein Unfall eben passieren. Schließlich sei es für Hamilton schwer auszumachen gewesen, ob er auf der Innenbahn ein oder zwei Autos neben sich gehabt hätte.