Liam Lawson sorgte im Formel-1-Sprint in Katar am Samstag schon nach zwei Kurven für die erste Safety-Car-Phase. Der Neuseeländer flog ohne Einwirkung eines Konkurrenten ab und versenkte sein Auto im Kiesbett. Für den Ersatz von Daniel Ricciardo war es der erste Abflug in seiner jungen F1-Karriere. Der AlphaTauri-Rookie geht nach dem Fahrfehler hart mit sich ins Gericht. Ein solches Negativerlebnis am wohl vorerst letzten Grand-Prix-Wochenende, bevor er seinen Platz wieder an Ricciardo zurückgeben muss, kann er sich nicht verzeihen.

"Das war einfach richtig schwach", findet Lawson nach seinem frühen Aus im Sprint klare Worte für seine Leistung. Von Startplatz 14 aus hatte er sich im Mittelfeld auf dem Medium-Reifen zunächst gegen die Konkurrenz behauptet, doch in Turn zwei wurde er vom niedrigen Griplevel auf dem neu asphaltierten Losail International Circuit überrascht. Ohne jedes Zutun eines Rivalen verlor er das Heck und rutschte von der Strecke.

"Es hat mich einfach erwischt. In Kurve eins war es auf der Ideallinie wirklich gut. Ich habe ein paar Plätze gutgemacht und sah dann in Kurve zwei, wie sie vor mir große Rutscher hatten", erklärt der 21-Jährige, für den es in diesem Moment kein zurück mehr gab. "Ich war schon zu schnell am Kurveneingang und dann wurden sie vor mir langsamer, da habe ich es einfach verloren."

Auf dem Medium-Reifen hätte er im Verlauf der 19 Runden definitiv gute Karten gehabt. Williams-Pilot Alex Albon schaffte es mit diesem Compound von Startplatz 17 auf Rang sieben und wurde mit zwei Punkten belohnt. Nach dem Restart wurde auch dessen Teamkollege Logan Sargeant vom rutschigen Asphalt auf dem falschen Fuß erwischt, doch für Lawson gibt es keine Entschuldigung: "Es war für alle gleich, somit war es einfach ein wirklich schwerer Fehler von mir."

Lawson geißelt sich für Fehler: Bin nur kurz in der Formel 1

"Ich denke nicht, dass ich die Zeit habe, mir solche Fehler zu leisten, denn ich bin nur für eine kurze Zeit hier in der Formel 1", so Lawson, der in Zandvoort spontan für Ricciardo einspringen musste und seitdem in Monza, Singapur und Suzuka drei volle Rennwochenenden für AlphaTauri absolvierte. Beim Stadtrennen in Singapur eroberte er als Neunter seine ersten WM-Zähler in der Formel 1.

Besonders vor dem Hintergrund seiner Ersatzfahrerrolle wiegt der Fauxpas schwer. Aller Voraussicht nach wird in zwei Wochen beim USA GP in Austin wieder Ricciardo in seinem Auto sitzen und für 2024 sind der Routinier und Yuki Tsunoda bereits als Stammfahrer bestätigt. Lawson fürchtet, dass ein schlechter letzter Eindruck ihm schaden könnte. "Es ist für mich wichtig, aus jeder Session das Beste zu machen und ich kann mir solche Fehler definitiv nicht erlauben", sagt er. "Es tut mir sehr leid für das Team."

Beim Grand Prix am Sonntag geht er von Startplatz 18 ins Rennen. Nachwehen vom Sprint-Abflug fürchtet er nicht. "Ich bin nur durch den Kies gerutscht. Wir müssen es uns anschauen aber ich denke, dass das Auto in Ordnung ist", so Lawson, der hofft, mit den Erfahrungswerten des Teamkollegen noch etwas ausrichten zu können: "Ich werde versuchen, aus meinem Fehler zu lernen und schaue mir die Daten des Teamkollegen an, um zu sehen, wo wir uns noch verbessern können." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Katar gibt es hier im Liveticker.