Oscar Piastri startet beim Sprint der Formel 1 in Katar heute von der Pole Position. Der Rookie fuhr im sogenannten Shootout in 1:24,454 Minuten die Bestzeit und ließ sowohl Teamkollege Lando Norris als auch Weltmeister Max Verstappen hinter sich. Die Sprint-Qualifikation, die wegen eines Extra-Trainings um 20 Minuten nach hinten verschoben wurde, verkam aufgrund unzähliger Track-Limit-Verstöße zur Farce.

Weil Pirelli nach dem Sprint-Freitag Probleme an den Reifen erkannte, wurde die Strecke vor dem Shootout in den Kurven 12 und 13 um 80 Zentimeter verengt. Dadurch sollen die Kerbs nicht mehr so hart mitgenommen werden. Um sich an die neue Strecke zu gewöhnen, gab es ein zehnminütiges Training vor dem Shootout.

Eingewöhnungs-Training: Verstappen im Kies

Alle Piloten nutzten die zehn Trainingsminuten, um sich ein Bild von den neuen Track Limits zu machen. Die Bestzeit ging dabei an Max Verstappen. Allerdings übertrieb es der Weltmeister standesgemäß am Ende der Session und suchte am Ausgang von Kurve 5 sogar das Kiesbett auf. Er konnte allerdings ohne Probleme zurück an die Box fahren. An gleicher Stelle hatte zuvor Logan Sargeant ein Styroporschild umgefahren.

Katar-Shootout SQ1: Tsunodas SQ2-Einzug gestrichen

Mit 20 Minuten Verspätung konnte es dann auf den Medium-Reifen losgehen. Das Reglement schreibt im Shootout in den ersten beiden Sessions die Medium-Reifen vor. Vorne an der Spitze begnügte sich Max Verstappen als einziger Pilot mit einem Versuch und schaffte es locker in die nächste Session. Weiter hinten ging es dramatisch zu, auch weil wieder zahlreiche Runden wegen Track-Limit-Vergehen gestrichen wurden.

Bitter lief es vor allem für Yuki Tsunoda. Der Japaner schied aus, weil er auf seiner schnellsten Runde in Kurve 13 hinter die weiße Linie kam. Auch Alexander Albon wurde die schnellste Rundenzeit gestrichen, er hätte aber den Sprung in SQ2 auch damit nicht geschafft. Logan Sargeant schaffte es auf keiner einzigen schnellen Runde, innerhalb der weißen Linie zu bleiben. Lance Stroll schied nach einem Fehler auf seiner schnellsten Runde ebenfalls aus.

Acht Fahrern drohte nach SQ1 noch Ungemach. George Russell, Lewis Hamilton, Pierre Gasly, Liam Lawson, Logan Sargeant, Yuki Tsunoda, Lance Stroll und Alexander Albon fuhren langsamer als von der Rennleitung erlaubt.

Shootout-Session SQ1
Zwischenfälle: Zahlreiche gestrichene Rundenzeiten, Ärger für Bummel-Runden
Ausgeschieden: 16 Stroll - 17 Albon - 18 Tsunoda - 19 Magnussen - 20 Sargeant
Top-5: 1 Russell - 2 Verstappen - 3 Norris - 4 Gasly - 5 Sainz

Katar-Shootout SQ2: Hamilton fliegt raus

Erneut entwickelte sich die Session zum Track-Limit-Fiasko. Carlos Sainz musste bis zur letzten Sekunde um den Einzug in SQ3 zittern, weil seine schnellste Runde gestrichen wurde. Der Spanier legte am Ende noch einmal nach und zog ins Shootout-Finale ein. Bitter hingegen lief es für Lewis Hamilton: Dem Rekordsieger der Formel 1 wurde die schnellste Runde aberkannt, weil er am Ausgang von Kurve 5 neben die Strecke fuhr. Aber auch seine schnellste Runde hätte nur für Platz 11 gereicht, weil am Ende die Zeiten noch einmal purzelten und Hamilton nicht mehr reagieren konnte.

Noch mehr Arbeit bekamen die Stewards, weil sich erneut Piloten nicht an die Maximalzeit hielten. Diesmal fuhren George Russell und Pierre Gasly zu langsam.

Shootout-Session SQ2
Zwischenfälle: Zahlreiche gestrichene Rundenzeiten, Ärger für Bummel-Runden
Ausgeschieden: 11 Gasly - 12 Hamilton - 13 Bottas - 14 Lawson - 15 Zhou
Top-5: 1 Norris - 2 Russell - 3 Perez - 4 Verstappen - 5 Alonso

Katar-Shootout SQ3: Verstappen scheitert an McLaren

Nun mischte auch Max Verstappen im Spiel der gestrichenen Rundenzeiten mit. Nachdem sein erster Versuch auf den Soft-Reifen gestrichen wurde, ließ es der Red-Bull-Pilot etwas ruhiger angehen. Dadurch scheiterte er mit knapp zwei Zehntelsekunden Rückstand an McLaren.

Nachdem das Team aus Woking in der Freitags-Qualifikation den Preis für Track Limits bezahlt hatte, blieben Piastri und Norris auf ihren schnellen Runden diesmal innerhalb der weißen Linien. Nach dem ersten Versuch hatte Norris noch die Nase vorne, im zweiten Schlagabtausch setzte sich Piastri mit 82 Tausendsteln Vorsprung durch. Norris warf eine mögliche Bestzeit mit einem größeren Fehler in der letzten Kurve weg.

Eine starke Sprint-Qualifikation fuhr Nico Hülkenberg. Vor allem im Mittelsektor konnte der Haas-Pilot immer wieder mit Bestzeiten überraschen. Der Deutsche landete auf Rang sieben. Im SQ3 halfen ihm dabei auch Fernando Alonso und Esteban Ocon, die ihre Bestzeit aufgrund von Track-Limit-Vergehen verloren.

In der letzten Shootout-Session sollte es auch noch Ärger für Lando Norris geben. Auch er schaffte es, auf einer Runde langsamer zu fahren, als es der Rennleiter erlaubt hatte. Die Stewards untersuchen nach dem Sprint-Qualifying alle Fälle individuell.

Shootout-Session SQ3
Zwischenfälle: Zahlreiche gestrichene Rundenzeiten, Ärger für Bummel-Runde
Top-10: 1 Piastri - 2 Norris - 3 Verstappen - 4 Russell - 5 Sainz
6 Leclerc - 7 Hülkenberg - 8 Perez - 9 Alonso - 10 Ocon