Es war ein enttäuschender Niederlande GP für Logan Sargeant. Nach dem besten Qualifying-Ergebnis seiner Formel-1-Karriere beendete der US-Amerikaner sein Rennen mit einem kapitalen Crash in Runde 16 vorzeitig. Damit muss der Rookie in dieser Saison weiterhin auf seine ersten Formel-1-Punkte warten. Schuld an dem erneut crash-bedingten Ausfall war, anders als im Qualifying am Vortag, ein technisches Problem.

"Ich habe den Kerb berührt und sofort jegliches Lenkgefühl verloren. Die Hydraulik und die Servolenkung waren auf einmal weg", erklärte ein nach dem Rennen sichtbar niedergeschlagener Sargeant. "Sowas sollte natürlich nicht passieren. Wir müssen uns das genauer anschauen"

Bestätigt wurde Sargeants erste Diagnose von seinem Teamchef James Vowles. "Auf der Unfallrunde hatten wir einen Druckverlust bei der Hydraulik. Wenn ein Auto den Druck verliert, verliert auch das Lenkrad seine Hydraulik", erklärte der Brite. "Er hatte keine Lenkassistenz und ist deswegen gecrasht. Wir müssen verstehen, wie das passieren konnte."

Williams-Fahrer Logan Sargeant
Sargeant konnte die gute Williams-Form nicht in Punkte umsetzen, Foto: LAT Images

Williams: Reifenlotterie funktioniert nur für Albon

Williams entschied sich, trotz des Wetter-Chaos zu Beginn des Grand Prix, für eine unkonventionelle Reifen-Taktik. Denn selbst, als es bereits in der ersten Runde anfing zu regnen, ließ das Traditionsteam aus Grove beide Fahrer mit den Slick-Reifen auf der Strecke. Diese Taktik ging allerdings nur für einen der beiden Fahrer auf: Alex Albon. Der Thailänder verlor zwar zunächst viel Zeit auf alle Intermediate-Fahrer, doch ab Runde 10 trocknete die Strecke wieder ab und das Blatt wendete sich. Albon war als vorderster Slick-Fahrer in der Lage, schnell wieder Boden gutzumachen.

Für den Teamkollegen Logan Sargeant ging diese Reifenstrategie allerdings nach hinten los. In dem besagten Zeitraum, in dem beide Williams-Fahrer mit den Soft-Reifen bei nassen Bedingungen unterwegs waren, verlor Sargeant ganze 47 Sekunden auf seinen Albon. Bereits in Runde 6 fand sich der Rookie, der immerhin von Platz 10 ins Rennen gegangen war, abgeschlagen am Ende des Feldes wieder. Der 22-jährige tat sich bei den Mischbedingungen sichtlich schwer.

Nach Zandvoort: Enttäuschter Sargeant weiterhin punktlos

Durch die erneute Nullnummer in Zandvoort muss Logan Sargeant weiterhin auf seine ersten Formel-1-Punkte warten. Dabei war die Zuversicht bei Williams trotz Sargeants Crash-Qualifying vor dem Rennen groß. Schließlich erreichte Williams das erste Mal seit Monza 2017 mit beiden Fahrern den letzten Qualifikationsabschnitt. Umso größer war nach dem Rennen die Enttäuschung beim US-Amerikaner, der auch mit seinen Mechanikern mitfühlte.

"Nach dem Crash am Samstag habe ich ehrlich gesagt versucht, extrem vorsichtig zu sein", gab Sargeant zu. "Leider ist es nicht so geendet, wie wir das wollten. Es ist traurig, noch ein kaputtes Auto zu haben." Teamchef Vowles ergänzte: "Er war am Boden, weil er sich immer selbst hinterfragt. Er wusste, dass er bei diesen chaotischen Bedingungen wie heute Möglichkeiten gehabt hätte."

Für Sargeant war es insgesamt ein Wochenende voller gemischter Gefühle. Bereits im Qualifying am Samstag erreichte er zwar erstmals das Q3, flog dann aber mit einem Unfall ab. So hieß es für ihn: Von Hero zu Zero in acht Minuten. Wie beurteilst du Sargeants Leistung in Zandvoort? Benote den Rookie sowie alle anderen 19 Formel-1-Piloten in unserem Motorsport-Magazin.com Fahrer-Ranking: