Mercedes liegt derzeit weit hinter Klassenprimus Red Bull. In Belgien fehlten Lewis Hamilton knapp 50 Sekunden auf Ex WM-Rivale Max Verstappen. Für Teamchef Toto Wolff eine vernichtende Niederlage. Der Österreicher sieht Handlungsbedarf - und nimmt sich Aston Martin, als auch McLaren zum Vorbild.

Wolff: Updates à la McLaren und Aston Martin

Nominell liegt Mercedes derzeit auf Rang zwei der Konstrukteurs-Wertung. Bei mehr als der Hälfte der absolvierten Rennen ist nur Red Bull besser. Ein Teilerfolg für die in 2022 arg gebeutelten ehemaligen Dauersieger. Trotzdem: Der Abstand zum Klassenprimus ist immens. Mehr als doppelt so viele Zähler hat Red Bull auf dem Konto.

"Ich denke, wir brauchen für 2024 viele Änderungen", gesteht Toto Wolff. Seit dem Beginn der neuen Ground-Effekt-Ära der Königsklasse hinken die Silberpfeile hinterher. Bis zum Monaco-Wochenende diesen Jahres setzte das Team aus Brackley auf ein spezielles Zero-Pod Konzept am eigenen Boliden.

Während die Windkanal-Daten des Konzepts vielversprechend aussahen, hatte insbesondere der W13 2022 mehrere Probleme auf der Rennstrecke. Mittlerweile hat aber auch Mercedes Seitenkästen am eigenen Auto integriert. Ein neuer Entwicklungsweg, der mehr Potenzial am Boliden ermöglich soll. Toto Wolff orientiert sich an den jüngsten Aufstiegen von Aston Martin und McLaren.

"Man kann sehen, dass McLaren alle anderen mit einem Update überholt hat. Sie haben vermutlich eine Sekunde gewonnen", weiß Wolff. Insbesondere in Silverstone schien McLaren auch schneller als die beiden Mercedes zu sein.

"Auch Aston Martin und Ferrari haben sie überholt. Wir müssen einfach weiterarbeiten und Schritt für Schritt das Potenzial im Auto freisetzen, so wie es Aston Martin im Winter und McLaren jetzt getan hat", weiß der Teamchef.

Wolff nimmt Mercedes genau unter die Lupe

Toto Wolff will einen ähnlichen Sprung, wie die beiden Konkurrenten vollbringen. Stellt sich nur noch die Frage nach dem Wie. "Wir sehen Möglichkeiten und wir schrecken nicht davor zurück, alles genau, jeden Stein umzudrehen und alles unter die Lupe zu nehmen. Wir sehen uns jedes Konzept an", stellt Wolff klar.

Mercedes selbst fährt derzeit mit einer noch etwas provisorischen Art von Seitenkästen, da die Silberpfeile aus Kostengründen 2023 kein komplett neues Chassis einführen konnten. Den nächsten großen Sprung wollen die Silbernen über die Winterpause vollbringen.

"Wir haben viele Konzepte an den Autos gesehen, egal ob sie schnell waren oder nicht. Wir müssen uns anschauen, ob sie uns etwas bringen. Auch die Art, wie wir operieren, wir die Dinge analysieren, wir müssen uns weiter nach vorne entwickeln."