Nach dem großen Erfolg der Netflix-Serie 'Drive to Survive' geht die Formel 1 nach Hollywood. Wie seit längerem bekannt, wird Starschauspieler Brad Pitt die Hauptrolle in einem F1-Film spielen, welcher von Apple Studios und Bruckheimer Films produziert wird. An dem Film ist ein Team beteiligt, welches zuletzt auch für die Erfolge der Actionfilme 'Top Gun: Maverick' sowie der 'Mission Impossible'-Reihe mitverantwortlich war. In Silverstone kommt es nun im Rahmen des Grand Prix zu ersten Dreharbeiten, welche auch noch bei einigen weiteren Rennen stattfinden werden.
Der Film soll dabei die Formel-1-Umgebung als Kulisse nutzen. Die Geschichte des Streifens dreht sich um einen fiktiven elften Rennstall namens 'Apex', die anderen Teams der Formel 1 spielen über die Kulisse hinaus keine Rolle und werden auch nicht als Rivalen, Bösewichte o.ä. fungieren. Die Darsteller des Apex-Teams sollen sich in die Formel-1-Umgebung einfügen, ohne am offiziellen Renngeschehen teilzunehmen. Fahrszenen bekommen einen eigens vorgesehen Termin an allen Tagen des Wochenendes, außerhalb der Sessions der Königklasse und der Rahmenserien.
Modifiziertes F2-Auto und eigener Platz in der F1-Boxengasse für 'Apex'
Das Auto des Team Apex kommt in einer schwarzen Lackierung mit goldenen Akzenten daher und erinnert damit stark an die legendäre John Player Special Lackierung von Lotus. Bei dem Boliden handelt es sich um ein Formel-2-Auto, welches von der Mercedes-Abteilung Applied Science und F2-Team Carlin zum Zweck des Filmes stark modifiziert wurde. Außerdem wird das Auto zum Filmen von Boxenstopps genutzt werden. Auch hierfür sind bestimmte Zeitpunkte festgelegt. Die Boxengasse wird zu diesem Zweck von allem Medienpersonal geräumt, damit die Handlung des Filmes nicht nach außen dringt.
Im Verlaufe des Wochenendes soll sich das Team Apex in das Formel-1-Paddock einfügen. Es erhält einen eigenen Boxenstand und Garagen. In Silverstone werden dies die Garagen mit den Nummern 26 und 27 sein, welche zwischen Ferrari und Mercedes positioniert sind. Während der F1-Sessions werden die Darsteller nur am Pitwall präsent sein. Im Paddock wird es auch ein eigenes Motorhome und einen Lagerraum geben.
Auch in der Startaufstellung zum Rennen werden Szenen gedreht werden. Diese dürften eine besondere Herausforderung darstellen, da die Dreharbeiten nicht gestört werden dürfen, während gleichzeitig die Teams in ihrer Arbeit nicht durch die Dreharbeiten gestört werden sollen. Dazu kommt dann auch noch der große Auflauf an Medien-Crews und VIP-Gästen. Die Zeit für die Szenen in der Startaufstellung ist knapp bemessen, es werden sich nicht viele Takes ausgehen. Entgegen einiger Gerüchte, die im Fahrerlager kursierten und unter anderem auch von McLaren-Pilot Lando Norris aufgeschnappt wurden, wird das Apex-Auto dabei nur in der Startaufstellung stehen und nicht fahren.
Lewis Hamilton als Fahrerlehrer für Brad Pitt
Das Filmprojekt hat einen prominenten Fan aus der Formel 1. Mercedes-Star Lewis Hamilton freut sich nicht nur darauf, sondern er hat sich mit seiner Expertise maßgeblich eingebracht. Der Brite kann kaum glauben, dass es nach längerer Planung endlich mit den Dreharbeiten losgeht: "Es ist echt aufregend. Ich habe gerade gesehen, wie Jerry [Bruckheimer, der Produzent, Anm. d. Red.] angekommen ist. Die Garage habe ich mir noch nicht angesehen. Die Woche vor Österreich war ich allerdings schon hier und habe zugesehen, wie Brad [Pitt, Anm. d. Red.] geübt hat."
Der Hollywoodstar wird in einigen Szenen auch selbst am Steuer sitzen. Als Fahrlehrer hatte der zweifache Oscarpreisträger einen siebenfachen Weltmeister: "Wir hatten einen Tag zusammen auf einer Rennstrecke nahe Los Angeles. Für jemanden, der noch nie Rennen gefahren ist, hat er einen scharfen Blick darauf. Er schaut sehr gerne MotoGP, also war er schon immer ein Fan des Motorsports. Er hat einen Blick für die Linien. Er hängte sich voll rein, das war gut zu sehen."
Trotz Pitts Starpower und seinem schauspielerischen Können gab es aber auch Kritik an der Besetzung. Der Amerikaner ist bereits 59 Jahre alt und liegt damit weit über dem Alter von Formel-1-Piloten. Hamilton verteidigte Pitt in der Rolle eines Fahrers dennoch: "Brad sieht aus, als würde er rückwärts altern. Er sieht großartig aus für sein Alter. Natürlich war das am Anfang ein großes Thema, als wir erstmals die Geschichte besprachen, aber er ist sehr fit und trainiert. Am Ende ist es ein Film, also wird er auch ein Hollywood-Element haben."
Hamilton erwartet Rennaction a la Topgun im Formel-1-Film
Doch nicht nur vom Hauptdarsteller ist Hamilton überzeugt. Auch von Regisseur Joseph Kosinski ist er hin und weg. Besonders sein letzter Erfolgsfilm spräche dafür, dass er spannende Rennszenen auf die Leinwand bringen könne: "Joe ist ein unglaublicher Regisseur. Ihr habt bereits gesehen, was er mit Düsenjägern in Maverick gemacht hat. Die Luftkämpfe mit diesen Jets waren episch. Diese Technologie und Blickwinkel in unsere Welt zu bringen, wird fantastisch sein." Das Ziel sei es laut Hamilton, die Essenz des Sports einzufangen. Wann sich das Publikum im Kino ansehen kann, steht allerdings noch nicht fest. Bisher ist weder der Titel noch das Startdatum des Films bekannt. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Silverstone gibt es hier im Liveticker.
Formel 1 Silverstone 2023: Der Zeitplan
- Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training - Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training
16:00 Uhr - 17:00 Uhr: Qualifying - Sonntag:
16:00 Uhr: Rennen (52 Runden)
Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier in der Übersicht.
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