Mick Schumacher arbeitet in seiner Rolle als Mercedes-Testfahrer aktiv an einem Formel-1-Comeback als Stammpilot. In einem Interview gegenüber RTL gab er sich sehr zuversichtlich: "Ich bin immer einsatzbereit. Ich arbeite ganz stark daran, hoffentlich bald wieder im Auto zu sein. Wir sehen uns bald."

"Spätestens im nächsten Jahr soll es auch wieder so weit sein. Ich bin mir sicher, dass sich irgendwas entwickeln wird in der nächsten Zeit", so Schumacher weiter. Die derzeitige Lage im Fahrerfeld macht ihm etwas Hoffnung. Denn Williams-Pilot Logan Sargeant steht bereits wenige Rennen nach seinem Formel-1-Debüt in der Kritik.

Mick Schumacher als Sargeant-Ersatz? 2023 unwahrscheinlich

Bereits der Aufstieg des US-Amerikaners aus der Formel 2 wurde vielfach kritisch beäugt und auf seine Herkunft zurückgeführt. Denn in der USA erlebt die Königsklasse derzeit einen Boom, der seinesgleichen sucht. Doch seit Saisonbeginn hat Sargeant Probleme und wartet noch auf seine ersten Punkte. Schumacher stellte klar, dass er an dem Cockpit interessiert wäre, falls sich diese Möglichkeit im Laufe der Saison öffnen würde.

Er kann sich allerdings nicht vorstellen, dass der Williams-Fahrer noch 2023 abgelöst werden würde. Schumacher sagte: "Es ist unwahrscheinlich, dass so etwas passiert. Schließlich gibt es auch Verträge, die meistens eingehalten werden." Sargeants Vertrag läuft mit Ende des Jahres aus, abgesehen von ihm und von Schumachers Ex-Team Haas sind die offenen Cockpits für die kommende Saison rar gesät.

Nach 2023 läuft der Vertrag von Guanyu Zhou bei Alfa Romeo und Lewis Hamilton bei Mercedes aus, in beiden Fällen erscheint aber eine Vertragsverlängerung als wahrscheinlichste Option. Bei AlphaTauri hingegen sind die Fahrer traditionell nur für ein Jahr gesetzt, da der Vertrag nicht über das Team sondern indirekt über Red Bull läuft.

Mick Schumachers Mercedes-Aufgaben: Testfahrer und Sim-Pilot

Am 7. Juni fuhr Schumacher erstmals ein Formel-1-Auto aus der Saison 2023. Beim Reifentest von Pirelli fuhr er 152 Runden. Abgesehen davon ist Schumacher regelmäßig im Simulator aktiv und ist bei den Europa-Rennen der Formel 1 maßgeblich für die Sim-Arbeit am Trainingstag zuständig, ehe er für Samstag und Sonntag zur Strecke reist.

Bei Mercedes erntet Schumacher regelmäßig großes Lob von der Teamführung und den Stammfahrern. Toto Wolff wiederholte das am vergangenen Wochenende: "Es ist großartig einen so reifen und erfolgreichen Fahrer wie Mick zu haben, der uns unterstützt und uns aus dem Simulator enorm wichtiges Feedback liefert."

Toto Wolff: Fahrerentscheidung bleibt Teamsache

Der Mercedes-Teamboss sieht sich aber nicht in der Position, ein Cockpit für den Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher zu organisieren. "Am Ende liegt es in der Kompetenz eines jeden Teams, seine Fahrerentscheidungen zu treffen", so Wolff. Er unterstrich, dass das auch auf Mercedes-Kunden wie Williams zutrifft. "Wir würden niemals sagen, dass sie einen unserer Juniorfahrer oder einen Reservefahrer nehmen müssen. Denn als ich bei Williams war, wollte ich auch meine eigenen Entscheidungen treffen".

Wolff betonte aber: "Ich denke um ehrlich zu sein, die Teams lassen sich damit etwas entgehen. Er wurde im letzten Jahr bei Haas verbrannt. Man muss jedem Fahrer ein etwas anderes Umfeld geben, in dem er sich wohl fühlt. Egal, wer ihn unter Vertrag nimmt, wird einen sehr guten Fahrer erhalten."