Die Region Emilia-Romagna erlebt eine schwere Überflutungskatastrophe. Der Formel-1-Tross sollte hier am Wochenende auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari für den sechsten Grand Prix der Saison 2023 halt machen, doch bereits am Mittwoch wurde die Veranstaltung abgesagt und ohne bisher bekannten Termin verschoben. Es ist davon auszugehen, dass 2023 kein Formel-1-Rennen mehr in Imola ausgetragen werden wird. Die Teams und Fahrer zeigten in Reaktion auf die Absage große Einigkeit und betonten die Solidarität mit den betroffenen Bewohnern der italienischen Region. Motorsport-Magazin.com hat einige Stimmen gesammelt.

AlphaTauri um Heimatregion besorgt

Der Sitz von AlphaTauri in Faenza ist nicht weit von der Rennstrecke in Imola entfernt und liegt mitten in der betroffenen Region. Auf Twitter ließ das Team verlautbaren: "Die Scuderia AlphaTauri ist sehr besorgt über Ereignisse, die in den letzten paar Stunden über Faenza und die ganze Emilia-Romagna Region hereingebrochen sind. Fluten und schwerer Regen haben großen Schaden angerichtet."

Gleichzeitig gab das Team Entwarnung, was die eigene Fabrik angeht: "Die Fabrik des Teams ist momentan unberührt und alles wird für die Sicherheit unserer Mitarbeiter und deren Familien getan." Die Anteilnahme mit der Heimatregion ist groß: "Unsere Sympathien gelten allen Betroffenen und wir werden die Situation weiter beobachten, um zu sehen, wie wir jenen in Not helfen können, während wir die weiteren Entwicklungen abwarten." Daher teilte das Team eine Möglichkeit zur Spende für die Betroffenen mit, den dazugehörigen Tweet haben auch wir hier verlinkt.

Auch AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda sorgt sich um die Heimatregion seines Rennstalls. Der Japaner teilte mit: "Ich hoffe wirklich, dass die Menschen, die in der Emilia-Romagna leben, in den nächsten Tagen in Sicherheit bleiben."

Formel 1 Grand Prix in Imola abgesagt! Gibt es Ersatz? (04:32 Min.)

Ferrari-Teams in Gedanken bei den Betroffenen

Alfa Romeo drückte seine Unterstützung für die Kollegen aus Faenza und die Region aus: "Die Formel 1 ist mehr als nur eine Gemeinschaft, sie ist eine Familie. Lasst uns alle unseren Freunden bei AlphaTauri helfen, die Spenden für ihre Heimatregion, die stark von Überflutung betroffen ist, sammeln. Unsere Gedanken sind mit den Menschen in der Emilia-Romagna und den anderen betroffenen Regionen."

Auch bei Ferrari sorgt man sich um die Landsleute, wie Teamchef Fred Vasseur mitteilte: "Im Namen aller Mitarbeiter der Scuderia Ferrari möchte ich allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind, unser tiefstes Mitgefühl aussprechen. Die Emilia-Romagna ist unsere Heimat und es ist herzzerreißend zu sehen, was die Menschen im Moment durchmachen."

Ferrari-Kunde Haas hat ebenfalls zahlreiche Mitarbeiter und einen Sitz in Italien. Teamchef Günther Steiner teilte mit: "Unsere gesamten Gedanken sind bei den von der Überflutung betroffenen Menschen der Emilia-Romagna Region. Viele unserer Mitarbeiter vor Ort haben die Auswirklungen für die Bewohner der Region selbst gesehen." Des Weiteren sprach Haas dank an die örtlichen Rettungskräfte aus: "Wir werden unsere örtlichen Gemeinden immer in Gedanken haben, ihre dauerhafte Sicherheit ist von größter Bedeutung und wir möchten unseren Dank an die Behörden und die Rettungskräfte in der Region für ihren unermüdlichen Einsatz in diesen schwierigen Zeiten aussprechen."

Anteilnahme und Sorge bei den Fahrern

Auch unter den Fahrern der Formel 1 herrscht große Sorge um die Emilia-Romagna. Haas-Pilot Nico Hülkenberg stellte klar, wie unwichtig der Sport in diesem Moment sei: "Das Rennwochenende in Imola ist leider abgesagt, aber viel wichtiger ist jetzt, dass ich wirkliche hoffe, alle Menschen, die in der Emilia Romagna leben, bleiben die nächsten Tage in Sicherheit."

Weltmeister Max Verstappen und sein Management veröffentlichten eine Stellungnahme: "Unsere Gedanken sind mit allen, die von den schweren Regenfällen und Überflutungen in der Emilia-Romagna und Umgebung betroffen sind. Wir wünschen euch allen Kraft, damit ihr in diesen Zeiten in Sicherheit bleibt." Sein Teamkollege Sergio Perez nahm ebenfalls Anteil: "Alle meine Gedanken und Gebete sind mit den Menschen der italienischen Region Emilia Romagna."

Lewis Hamilton meldete sich auf Instagram zu Wort: "Ich hoffe alle in der Emilia-Romagna schaffen es in Sicherheit zu bleiben und aufeinander aufzupassen. Meine Gedanken sind mit denen, die von dieser Tragödie betroffen sind und den großartigen Rettungskräften, die in der Region tätig sind. Ich denke wir alle wissen, dass die Sicherheit immer vorgehen muss."

Esteban Ocon veröffentlichte ebenfalls ein Statement: "Meine Gedanken sind mit dem Menschen der Emilia-Romagna, die von schwerem Regen und Überflutungen betroffen sind. Ich bin enttäuscht, dass ich an diesem Wochenende nicht vor den unglaublichen italienischen Fans fahren darf, aber die absolute Priorität ist die Sicherheit der Leute im Gebiet und dass die mutigen Rettungskräfte denen in Not helfen."

Große Einigkeit: Absage völlig richtig

Neben Hamilton und Ocon ließen auch andere keinen Zweifel daran, dass die Absage die einzig richtige Entscheidung war. "Das BWT Alpine F1 Team unterstützt die Entscheidung der Formel 1 mit dem Emilia Romagna GP 2023 nicht fortzufahren vollkommen", hieß es etwa vom Team des Franzosen. Red Bull schloss sich an: "Nachdem die starken Regenfälle Norditalien so stark getroffen haben, unterstützen wir die Entscheidung der Formel 1 mit dem Grand Prix in Imola nicht weiterzumachen. Die Sicherheit aller involvierten und in der Region ist von entscheidender Bedeutung und hat oberste Priorität."

Auch die Fahrer vertraten diese Sichtweise. Mercedes-Pilot George Russel stellte klar: "Es tut mir leid für die Fans, dass das Rennwochenende abgesagt wurde, aber die Sicherheit aller involvierten muss immer an erster Stelle stehen." McLarens Lando Norris sah das ebenfalls so: "Ich liebe das Rennfahren, aber die Sicherheit aller ist wichtiger. Sorry an alle Fans, aber wir kommen wieder nach Imola zurück. Bleibt in Sicherheit."

Aus dem Rahmenserien von Formel 2 und Formel 3 gab es ebenfalls zahlreiche Stimmen der Zustimmung für die Entscheidung. Der Porsche-Supercup hätte den Saisonauftakt bestreiten sollen und wies durch Projektleiter Oliver Schwab auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin. „Wir stehen hinter der Entscheidung der Verantwortlichen der Formel 1 und der italienischen Behörden. Die Sicherheit für Fans, Teams und das gesamte Personal hat absoluten Vorrang. In der aktuellen Situation hätte eine Durchführung des Großen Preis der Emilia Romagna außerdem Kapazitäten bei Ordnungs- und Rettungskräften gebunden, die an anderer Stelle gerade dringend benötigt werden. Unsere Gedanken sind bei den Menschen und den Gemeinden der Region." Der Tenor aller Stimmen ist klar: In der Emilia-Romagnia gibt es gerade wesentlich wichtigeres, als ein Formel-1-Rennwochenende zu bestreiten.