Seitdem die FIA kurz nach Jahresbeginn zwei Startplätze ausgeschrieben hat, sucht die Formel 1 offiziell wieder nach neuen Teams. Es gibt eine Reihe an Bewerbern, doch bislang traute sich nur Andretti mit der US-Marke Cadillac im Rücken vollkommen aus der Deckung, während das 'Formula-Equal'-Projekt von Craig Pollock zwar eine Absichtserklärung unterzeichnet hat, aber auf der Suche nach Geldgebern ist.

Jetzt wagte ein weiterer Rennstall mit einer Pressemitteilung den Schritt an die Öffentlichkeit. Dabei handelt es sich um ein Team mit dem kryptischen Namen "LKY SUNZ". Ein Buchstabensalat, der sich aus den englischen Begriffen "Lucky Sun" (Glückliche Sonne) bildet. Hinter diesem Namen versteckt sich allerdings ein bekanntes Projekt. In der Vergangenheit machte das Team nämlich unter dem Namen "Panthera Team Asia" von sich reden.

LKY SUNZ: Dieses Team will ab 2025 oder 2026 in der Formel 1 fahren, Foto: LKY SUNZ
LKY SUNZ: Dieses Team will ab 2025 oder 2026 in der Formel 1 fahren, Foto: LKY SUNZ

Ex-Panthera-Team bewirbt sich für die Formel 1

Seit 2019 arbeitet der Rennstall an einem Formel-1-Einstieg. Laut eigenen Angaben habe die Mannschaft, die sich selbst als "neues Motorsportteam mit Schwerpunkt auf Unterhaltung und Jugendkultur" beschreibt, inzwischen die Finanzierung für einen Einstieg in die Königsklasse gesichert. In der Saison 2025 oder 2026 will man in die Formel-1-Weltmeisterschaft einsteigen.

Die führenden Personen hinter dem Projekt sind nach wie vor dieselben. Mitbegründer Benjamin Durand leitet das Projekt als CEO. Durand kann auf eine breit gefächerte Vergangenheit im Motorsport zurückblicken. Er war unter anderem bei dem T25-Projekt von Lotus involviert und führte als Managing Director für mehrere Jahre die russische Nachwuchsschmiede SMP Racing. In der Formel 1 selbst kann er aber noch keine Erfahrung vorweisen.

Formel-1-Team mit Finanzierung aus USA und Asien

Weitere Mitbegründer des Projekts sind der Unternehmer Paul Fleming, der als Vorsitzender im Team agieren soll, sowie Sport-Manager Andrew Pyrah, der die Position als Chief Commercial einnimmt. Das Team will sich zur Gänze außerhalb von Europa aufbauen mit einer Basis in Südostasien. Das Werk in Asien soll bis zum geplanten F1-Einstieg 2025/2026 fertiggestellt sein. In der Zwischenzeit sollen die Autos an einem europäischen Standort gebaut werden.

Zum Teil wurde bereits auch schon bekanntgegeben, was die Finanzquellen des Teams sind. Demnach wird der US-amerikanische Sportfonds Legends Advocates Sports Group einen wesentlichen Anteil zum Team-Budget beisteuern. Dazu kommen noch asiatische Investoren, sowohl in Form von Einzelpersonen als auch in Form von Unternehmen.

Ziel: Förderung von unterrepräsentierten Gruppen im Motorsport

Das Team schreibt es sich auf die Fahnen, unterrepräsentierte Gruppen im Motorsport zu fördern, unter anderem indem man "enge Verbindungen zu innerstädtischen Gemeinden in Nordamerika, Asien und Afrika knüpft". Was sich konkret hinter dieser Formulierung verbirgt, ließ man größtenteils offen. In der Presseaussendung kündigte man eine Zusammenarbeit mit Chris Miles an, der sich der Förderung von Diversität im Motorsport verschrieben hat.

CEO Benjamin Durand wurde in der Veröffentlichung folgendermaßen zitiert: "Wir freuen uns, dass unsere Investoren unsere Vision der Verschmelzung von Jugendkultur und Rennsport teilen, um ein Team zu schaffen, das die Formel 1 verändern wird. Die Popularität des Sports ist exponentiell gewachsen und jeder derzeitige Stakeholder im Sport ist dafür verantwortlich, aber unser Leitgedanke ist es, etwas Neues in den Sport zu bringen, um ein neues Publikum anzusprechen".

"Indem wir das einzige Team sind, das außerhalb der traditionellen F1-Korridore operiert und Programme entwickelt, um Talente aus unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen anzuziehen, können wir eine Gedankenvielfalt einbringen, die es in der Formel 1 noch nicht gegeben hat", sagte er weiter. Neben der Konkurrenzfähigkeit auf der Strecke sei es auch ein Ziel des Teams, neben der Strecke mit verschiedenen Veranstaltungen für Unterhaltung zu sorgen, betonte er.