Das Qualifying erhielt im Laufe der Jahre zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Stadtkurse finden sich im Formel-1-Rennkalender wieder, auf denen Überholmanöver rar sind. Gerade deshalb ist eine gute Position in der Startaufstellung immens wichtig. Monaco und Co. sind insbesondere für ihren engen Streckenverlauf und nur wenig Überholmöglichkeiten bekannt - die Leitplanken und Mauern lassen keinen Spielraum für Fehler. Um ein Rennen zu gewinnen, ist also schon im Qualifying Schnelligkeit und Präzision gefragt. Motorsport-Magazin.com erklärt, wie das Qualifying funktioniert:

Formel 1: So läuft das Qualifying ab

Das Qualifying wird in drei Sessions unterteilt: Q1, Q2 und Q3. Die erste Session dauert 18 Minuten. Dabei haben die Teams keine Vorgaben, mit welchen Reifenmischungen ihre Fahrer die Session absolvieren. Die 15 schnellsten Fahrer ziehen in Q2 ein. Für die fünf langsamsten Piloten ist das Qualifying ab diesem Punkt beendet.

Nach einer Pause von sieben Minuten müssen sich die Fahrer in Q2 für 15 Minuten wieder auf einer schnellen Runde beweisen. Auch hier gilt für alle Teams: Freie Reifenwahl. Die Zeiten werden zu Beginn der Session wieder auf null gesetzt. Am Ende scheiden erneut die fünf schlechtesten Piloten aus.

Es folgt eine Unterbrechung von acht Minuten, anschließend ziehen die übrigen zehn Fahrer in die dritte und letzte Session ein. 12 Minuten lang versuchen die Piloten nicht nur ihre schnellste Runde aufs Tableau zu bringen, in Q3 geht es auch um die beste Platzierung in der Startaufstellung: Die Pole Position - den ersten Platz. In den letzten Minuten wird es hier besonders stressig. Desto später ein Fahrer mit seiner Rundenzeit beginnt, desto mehr Grip bietet die Strecke. Die Gefahr: In der Aufwärmrunde kann es vor der Ziellinie zum Stau kommen. Im Gegensatz zu den anderen Sessions ist für die Fahrer, die in Q3 einziehen, ein Satz Soft-Reifen reserviert. Dieser muss aber nach der dritten Session zurückgegeben werden. Die anderen zehn Piloten können den Reifen im Rennen verwenden.

Formel 1: Diese Regeln gelten im Qualifying

In allen Sessions gelten folgende Regeln: Sollten zwei oder mehrere Fahrer die gleiche Rundenzeit gesetzt haben, so erhält der Pilot die bessere Startposition, der die Zeit zuerst gesetzt hat. Bleibt ein Pilot mit seinem Boliden auf der Strecke stehen und kann die jeweilige Session nicht mehr aufnehmen, so darf er an keiner weiteren Session teilnehmen. Ist ein Fahrer nicht in der Lage, eine schnelle Runde zu absolvieren, so erhält er den letzten Platz in der jeweiligen Session:

  • Q1: Platz 20
  • Q2: Platz 15
  • Q3: Platz 10

Sollten mehrere Piloten in der Qualifying-Session 2 und 3 nicht in der Lage sein, eine Zeit zu setzen, wird die Startaufstellung folgendermaßen angeordnet:

  • Fahrer, die versucht haben, eine Qualifying-Zeit durch den Start einer schnellen Runde zu setzen
  • Fahrer, die es nicht geschafft haben, eine schnelle Runde zu starten
  • Fahrer, die es nicht geschafft haben, während des Zeitraums die Box zu verlassen

Sonderfall: Der Formel-1-Sprint

In der Regel findet das Qualifying an einem Samstag statt, jedoch gibt es auch hier einen Sonderfall. Wird an einem Rennwochenende ein Sprint abgehalten, so findet das Qualifying bereits am Freitag statt. In diesem Fall legt das Ergebnis die Startaufstellung für den Sprint fest. Im Sprint geht es dann unter anderem um die Startplätze am Rennsonntag.

Formel 1 testet 2023 neues Qualifying-Format

In Sachen Reifenwahl wird es 2023 zwei Sonderfälle geben. So probiert die Königsklasse an zwei Rennwochenenden ein neues Qualifying-Format aus. An diesen Wochenenden erhalten die Teams keine freie Reifenwahl. In Q1 müssen sie die harten Reifen aufziehen, in der zweiten Session die Medium-Reifen und in im dritten Qualifying-Segment kommen die Soft-Pneus zum Einsatz.