Unter dem Strich war die Formel-1-Saison 2022 das erfolgreichste Jahr in der Karriere von Sergio Perez. 305 Punkte und der dritte Platz in der Fahrer-Wertung sind jeweils Bestwert für den Mexikaner. Eine zufriedenstellende Saison war es für den Red-Bull-Piloten dennoch nicht. Zu weit lag er ab der Saisonhälfte hinter seinem Teamkollegen und überlegenen Weltmeister Max Verstappen zurück. Der verlorene Kampf um den zweiten Platz in der Fahrer-Weltmeisterschaft und der teaminterne Streit mit Verstappen verliehen der Saison zusätzlich einen schalen Beigeschmack.

Sergio Perez' Qualifying-Statistiken 2022

Qualifying2022
Poles1
Ø Ergebnis5
Ø Rückstand auf Teamkollegen+0,396
Siege im Quali-Duell4

Sergio Perez im Qualifying:
Das Qualifying war noch nie die Stärke des Mexikaners, so auch dieses Jahr nicht. Nur magere vier Siege im teaminternen Qualifying-Duell stehen für Perez zubuche. Seine einzige Pole der Saison holte er in Saudi-Arabien, die konnte Perez aber nicht in den ersten Saisonsieg ummünzen. Der gelang ihm erst in Monaco, steht nach den Enthüllungen der Saisonschlussphase aber unter keinem guten Stern.

Insgesamt kommt Perez auf einen Rückstand von 0,396 Sekunden, also fast vier Zehntel, auf Verstappen. Zu viel, um ernsthaft in den WM-Kampf eingreifen zu können. Den gewann Doppelweltmeister und Teamkollege Verstappen. Durchschnittlich landete der Mexikaner sogar nur auf Rang 5 und das im schnellsten Auto der Formel-1-Saison 2022.

Sergio Perez' Renn-Statistiken 2022

Rennen2022
Siege2
Podien11
Punkte305
WM-Platz3
Ø Zielankunft3,2
Beste Zielankunft1
Ausfälle3

Sergio Perez im Rennen:
Wie gewöhnlich schlug sich Perez im Rennen weitaus besser als im Qualifying. Seine durchschnittliche Endposition ist im Vergleich zum Qualifying um 1,8 Positionen besser: Platz 3,2. Zwei Rennen konnte der Mexikaner gewinnen. Nach seinem ersten Sieg im Fürstentum Monaco sah es sogar danach aus, als könne Perez um die Weltmeisterschaft kämpfen. Bis zu seinem zweiten Saisonsieg in Singapur waren seine WM-Chancen jedoch schon verschwindend gering. Zu groß war der Vorsprung Max Verstappens.

Des Weiteren stehen 11 Podestplätze für den Mexikaner zubuche. Auch das ist ein persönlicher Rekord. Trotzdem hat Perez nach 22 Rennen 149 Punkte Rückstand auf den eigenen Teamkollegen. Damit belegte er den dritten Rang in der Fahrer-Wertung, nur drei Punkte hinter Ferrari-Pilot Charles Leclerc.

Sergio Perez' Entwicklung:
Sergio Perez legte einen starken Start in die neue Formel-1-Ära hin. Zu Beginn der Saison trumpfte er mit guten Ergebnissen im Vergleich zu seinem Teamkollegen auf. In Saudi-Arabien schlug er Verstappen im Kampf um die Pole und im Fürstentum sicherte er sich seinen ersten Sieg. Die Abstände auf Verstappen waren gering. So gering, dass sich viele Beobachter fragten,ob Sergio Perez 2022 eine ernsthafte WM-Chance haben könnte.

Auf die große Euphorie folgte der Fall auf den harten Boden der Tatsachen. Im Verlauf der Saison fiel Perez immer weiter von Verstappens Performance-Level ab. Ein Bezug zwischen den gegensätzlich verlaufenden Formkurven der beiden Red-Bull-Fahrer und der Weiterentwicklung des RB18 lässt sich nicht nachweisen und wird vom Team bestritten. Doch eins ist klar: Die Saison von Perez verlief im Laufe des Jahres in die falsche Richtung und mündete in einem eher enttäuschenden dritten Platz.

Sergio Perez' Formel-1-Saison 2022 in Noten

MSM-RankingNote (Platz)
Gesamtnote2,49 (7.)
Redaktionsnote2,55 (9.)
Lesernote2,43 (4.)
......
Bestes RennenSingapur (1,38 - 1.)
Schlechtestes RennenKanada (3,85 - 18.)

Das sagt Sergio Perez:
"So funktioniert dieser Sport. Manchmal gewinnt man und manchmal verliert man. Ferrari und Charles [Leclerc] waren stärker als wir. Am Ende des Tages haben wir alles gegeben und das ist das, was wirklich zählt."

Das sagt MSM: Nach einem starken Start kann das Ergebnis der Saison 2022 für Sergio Perez nur unbefriedigend sein. Die anfänglichen WM-Träume des Mexikaners zerplatzten schneller als so mancher Ferrari-Motor in der vergangenen Saison. Hinzu kam der Ärger um die verweigerte Stallregie von Verstappen und das damit verbundene Thema eines angeblich absichtlichen Crashs im Monaco-Qualifying, was Perez in einem schlechten Licht dastehen ließ.

Paradox ist es schon: 2022 war die beste Saison in seiner Formel-1-Karriere und doch endete sie enttäuschend. 2023 muss sich das ändern. Sergio Perez muss sich nicht nur steigern, er muss vor allem näher an Teamkollege Verstappen dran sein, denn die Konkurrenz schläft nicht. Mercedes und Ferrari entwickeln, was das Zeug hält. Red Bulls Zeit im Windkanal ist eingeschränkt, das Team braucht zwei starke Fahrer, nur so kann die Titelverteidigung gelingen.