17 Uhr Ortszeit in Abu Dhabi. Patricio O'Ward rollt mit seinem Rennwagen bei seinem ersten Freitags-Einsatz für McLaren auf den Yas Marina Circuit. Doch auf einmal fehlt ihm der Vortrieb. War es das schon für den Mexikaner? O'Ward bringt den MCL36 im zweiten Gang langsam, aber sicher zurück an die Box, wo das Team sein Auto untersuchen und das Problem beheben konnte. O'Ward kann doch noch fahren.

McLaren spielt verrückt, O'Ward wusste nicht wie ihm geschieht

Der IndyCar-Pilot wusste zunächst nicht, wie er mit dem Problem umgehen sollte. "An dem Punkt habe ich nur versucht, eine klare Kommunikation zum Team zu haben, denn es hat mich im Auto sehr durchgeschüttelt", beschreibt der Mexikaner. "Ich habe nicht viel Erfahrung und wusste deswegen nicht, was das bedeutet. Ich weiß jetzt auch nicht, was genau es war, aber ich schätze etwas Elektrisches. Ich habe gehofft, dass es funktioniert, da es so etwas Aufregendes für mich war."

Sein Nacken konnte ihn heute nicht aufhalten: Pato O'Ward hat hart trainiert, wurde aber trotzdem fast von der Elektronik gestoppt, Foto: LAT Images
Sein Nacken konnte ihn heute nicht aufhalten: Pato O'Ward hat hart trainiert, wurde aber trotzdem fast von der Elektronik gestoppt, Foto: LAT Images

Der Einsatz ruft Erinnerungen an den ersten Auftritt von O'Ward in einem Formel-1-Auto wach, damals beim Young Driver Test 2021. Schmerzhafte Erinnerungen. Denn damals berichtete der Mexikaner von starken Nackenschmerzen nach ein paar Runden Fahrt. Einem ähnlichen Erlebnis wollte er bei seinem ersten Auftritt während eines Rennwochenendes aus dem Weg gehen. "Ich habe so viel an meinem Nacken trainiert, das glaubt man nicht."

"Ich habe immer gesagt, dass ich nicht möchte, dass meine Physis eine Limitierung ist", führt der IndyCar-Pilot aus. "Aber wenn du das erste Mal in ein Formel-1-Auto steigst, weißt du nicht, was du erwarten sollst. Mein Nacken hat nach dem Young Driver Test damals nach einer gewissen Menge an Runden aufgegeben. Aber das war diesmal nicht der Fall. Er hat es ausgehalten."

2022er-Formel-1-Autos: Anders und doch ähnlich wie 2021

"Das Auto fühlt sich anders als damals an. Das sind keine High-Rake-Autos mehr", beschreibt O'Ward die neue Generation von Formel-1-Boliden. Die frühere Generation an Autos war oft stark von hinten nach vorne angestellt. "Das Aufsetzen und Porpoising ist ein bisschen mehr geworden. Das war, denke ich, am Anfang der Saison ein großes Thema. Aber um ehrlich zu sein, es ist immer noch so viel schneller und hat so viel mehr Grip als alle anderen Autos, die man so fahren kann."

Die Autos 2021 und 2022 sind verschieden, letztendlich aber beide extrem schnell, findet O'Ward, Foto: LAT Images
Die Autos 2021 und 2022 sind verschieden, letztendlich aber beide extrem schnell, findet O'Ward, Foto: LAT Images

"Es ist jetzt nicht so viel anders als letztes Jahr", relativiert der Mexikaner. Es fühlt sich schon anders an, aber immer noch wie ein sehr schnelles Formel-1-Auto mit viel Aerodynamik. Es bremst immer noch phänomenal. Die ganzen Sachen, die einem auffallen, wenn man in ein Formel-1-Auto steigt, sind immer noch da."

O'Ward vorsichtig bezüglich Formel-1-Zukunft

Ambitionen zukünftig ein Formel-1-Cockpit zu ergattern, hat der McLaren SP Pilot zwar, vorerst gibt er sich aber vorsichtig. "Ich fühle mich so, als könnte ich immer in die IndyCar zurückkehren, das Fenster, um in die Formel 1 zu kommen ist kleiner. Ich bin schon in der IndyCar und habe mich als Titelkandidat etabliert und liebe es, in der IndyCar zu fahren, das Racing dort ist eins der besten auf der Welt. Aber ich bin mit der Formel 1 und dem Traum, irgendwann dort zu fahren, aufgewachsen."

"Ich bin also immer noch sehr interessiert daran, es in die Formel 1 zu schaffen. Aber wird das passieren und wenn ja, wann? Ich habe keine Ahnung", spekuliert O'Ward. Zwangsläufig plant er also nicht mit einem Formel-1-Cockpit, sondern nur falls sich die Möglichkeit bietet. "Ich freue mich aber sehr auf 2023 in der IndyCar. [...] Die Formel 1 ist verrückt. Türen, mit denen du rechnest, dass sie sich öffnen, öffnen sich nicht und Türen, die du schon für zu gehalten hast, öffnen sich auf einmal. Du kannst nie etwas planen. Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, werde ich der erste sein, der sie ergreift."

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