In Austin tummelten sich neben den Formel-1-Fahrern auch einige Stars und Sternchen im Paddock. Darunter: Brad Pitt. Der zweifache Oscarpreisträger war aber nicht (nur) zum Vergnügen beim Großen Preis der USA. Als Kundschafter war er unter anderem bei Aston Martin, McLaren und Red Bull zu Gast in der Garage. Ziel: Emsige Recherche für "den besten Formel-1-Film, der je gemacht wurde".

Hauptrollen: Brad Pitt und die Formel 1

Brad Pitt soll in dem neuen Motorsport-Drama die Hauptrolle spielen. Als ehemaliger Formel-1-Pilot kehrt er aus dem Ruhestand zurück, um seinem Rookie-Teamkollegen im Kampf gegen die Titanen des Sportes zu unterstützen. Regie führen wird Joseph Kosinski, Produzent ist Jerry Bruckheimer. Beide stammen aus demselben Team, das schon für den Blockbuster Top Gun: Maverick zuständig war. Das Drehbuch schreibt mit Ehren Kruger auch ein Teil der Maverick-Crew.

Im Rahmen des Großes Preises der USA trafen sich Pitt und Bruckheimer mit allen zehn Teamchefs und Formel-1-CEO Stefano Domenicali. Besprochen wurden unter anderem die visuellen Effekte des Filmes. "Die Produzenten sind sehr ernst und professionell", war Mike Krack beeindruckt. "Das ist sehr positiv für den gesamten Sport!"

Hollywood-Bösewichte bei Aston Martin

Brad Pitt selbst verbrachte einen Großteil seiner Zeit in der Garage von Aston Martin. Und erzeugte dadurch nicht nur etwas Hollywood-Glamour, sondern auch etwas Chaos beim britischen Rennstall. "Sie waren sehr lange bei uns, viel länger als erwartet", erzählt Krack. "Um ehrlich zu sein, hat das sogar unseren Zeitplan durcheinandergeworfen. Wir waren dann etwas im Stress!" Das störte zumindest einen Piloten nicht, Sebastian Vettel fuhr mit P8 eines der besten Ergebnisse seiner Saison ein.

"Wir werden das Projekt so gut wir können unterstützen und sehen, inwieweit wir involviert sind", berichtet Mike Krack und verrät: "Auch Lawrence Stroll war beteiligt." Der Luxemburger hat keine Zweifel, dass der Film ein Meisterwerk wird.

Brad Pitt in der Garage von Aston Martin, Foto: LAT Images
Brad Pitt in der Garage von Aston Martin, Foto: LAT Images

"Ihr Ziel ist es, den besten Formel-1-Film zu machen. Ich bin mir sicher, dass sie das schaffen", meint Mike Krack. "Das wird eine super Sache. Auch für die Formel 1", äußert sich McLaren-Teamchef Andreas Seidl auf 'Sky' zum ambitionierten Projekt. "Ich glaube, es soll mehr in die Richtung gehen wie 'Top Gun', nur mit Autos. Wir sind gespannt."

Lewis Hamilton (nicht nur) als fahrender Formel-1-Experte

Als Berater des Hollywood-Filmes wird Lewis Hamilton fungieren. "Wir arbeiten am Drehbuch. Mit Jerry [Bruckheimer] und Brad [Pitt] zusammenzusitzen, ist beeindruckend", gibt Hamilton zu. Im Rahmen seiner Tätigkeit besuchte der siebenfache Weltmeister ein Film-Set, an dem Eddie Murphy gerade drehte. "Einer meiner Lieblingsschauspieler!"

Lewis Hamilton erklärt Brad Pitt und Tim Cook wie ein Formel-1-Lenkrad funktioniert, Foto: LAT Images
Lewis Hamilton erklärt Brad Pitt und Tim Cook wie ein Formel-1-Lenkrad funktioniert, Foto: LAT Images

"Es war unglaublich zu erleben, wie viel Arbeit hinter so einem Kinofilm steckt", staunte Lewis Hamilton. Gerüchten zufolge soll der Mercedes-Pilot sich selbst im Film spielen. Eigentlich hätte die Schauspiel-Karriere von Hamilton schon mit einem Auftritt in Top Gun: Maverick beginnen sollen - eine Terminkollision mit dem Formel-1-Zeitplan funkte dazwischen. "Auch dort ist Diversität ein großes Thema, gerade hinter der Kamera", merkt Hamilton an. Das sei eine seiner Aufgaben als Berater.

Stefano Domenicali im Brad-Pitt-Fanclub

Laut Stefano Domenicali sollen alle Fahrer, Teams und Sponsoren der Formel 1 in den Film involviert sein. "Wir glauben, damit kann sich die Formel 1 in eine andere Richtung entwickeln", sagt Domenicali. Er ist zuversichtlich, auch dank Lewis Hamilton. "Er liebt dieses Projekt." Und betont nochmals: "Ich kann garantieren: Die Produzenten sind die Besten in Hollywood, der Regisseur ist einer der Besten und den Hauptdarsteller Brad Pitt muss man gar nicht erst vorstellen."

"Ich will die Welt so authentisch wie möglich einfangen. Echte Autos in echten Rennen filmen und dem Publikum einen Eindruck verschaffen, wie es ist, in einem solchen Fahrzeug zu sitzen", erzählt Produzent Joseph Kosinski bei einem Interview mit 'The Playlist'. "Es gibt nur 20 Formel-1-Piloten. Das ist einer der exklusivsten Klubs überhaupt."

Formel 1 hautnah: Tom Cruise nahm 2011 hinter dem Steuer des RB7 Platz, Foto: Red Bull
Formel 1 hautnah: Tom Cruise nahm 2011 hinter dem Steuer des RB7 Platz, Foto: Red Bull

Hamilton: Müssen Erbe und wahren Geist des Rennsports respektieren

Die Erfahrung aus Top Gun und der Zusammenarbeit mit Tom Cruise soll den Filmemachern bei diesem Mega-Projekt helfen. Trotzdem ist sich Kosinski bewusst: "Das wird eine einmalige Herausforderung." Der Film wird von Apple+ produziert und soll für einen kurzen Zeitraum von 30 bis 60 Tagen in den Kinos laufen, bevor er auf dem Streaming-Portal veröffentlicht wird. Start der Dreharbeiten ist mit 2023 angesetzt, einige Drehtage sollen direkt an der Rennstrecke stattfinden. Die Produktion des Filmes soll laut Plan dann in der zweiten Saisonhälfte starten.

"Es geht darum, den Leuten, die den Sport vielleicht noch nie gesehen haben, zu zeigen, wie großartig er ist", erklärt Lewis Hamilton. "Wir wollen aber auch sicherstellen, dass wir das echte Erbe und den wahren Geist des Rennsports im Film und in den Drehbüchern bewahren." Motto: So authentisch wie möglich.