Seit dem Großen Preis von Österreich wartet die Scuderia Ferrari auf einen Sieg. Neun Rennen in Folge triumphierte Red Bull, acht Mal davon mit dem frisch gebackenen Doppel-Weltmeister Max Verstappen. Diese Siegesserie brachte ein Umdenken in Maranello mit sich. Ferrari legte die Weiterentwicklung des F1-75 für die Formel-1-Saison 2022 weitestgehend auf Eis. Seit einem neuen Unterboden beim Japan GP gab es keine neuen Teile mehr.

Das Problem für die Roten: Mercedes holte in den vergangenen Rennen deutlich auf die Scuderia auf. Während Ferrari in den USA und Mexiko insgesamt gerade einmal 33 Punkte einfuhr, hatte Mercedes nach den beiden Rennen bereits 60 Punkte mehr auf dem Konstrukteurs-Konto. Vor dem finalen Double-Header in Brasilien und Abu Dhabi trennen Ferrari und Mercedes nur noch 40 WM-Zähler.

Ferrari: Keine Angst vor Mercedes-Angriff

"Mercedes kommt zurück, nachdem sie mehr entwickelt haben als wir", sagt Mattia Binotto. Der Ferrari-Teamchef liefert jedoch gleich eine Erklärung dafür mit: In der zweiten Saisonhälfte wurde aus Sicht der Roten ziemlich schnell deutlich, dass der Kampf um die Weltmeisterschaft so gut wie verloren war. Während die Performance von Red Bull konstant blieb, konnte Ferrari nicht mehr mithalten. "Wir haben die Entwicklung des Autos ziemlich früh gestoppt, unser Fokus liegt auf 2023", betont Binotto.

Hinzu kommt: Mercedes wurde in der zweiten Hälfte der Saison deutlich besser. "Wenn man die letzten Rennen betrachtet, dann war sie (die Performance) nicht immer gut", gestand der Ferrari-Teamchef in Mexiko. "Ich bin nicht besorgt um den Entwicklungsfortschritt des Autos (Mercedes), denn ich weiß, dass wir die Weiterentwicklung gestoppt haben."

Binotto über Mexiko: Wir haben nicht damit gerechnet

Ferrari erzielt beim Mexiko GP nur 18 WM-Punkte, Foto: LAT Images
Ferrari erzielt beim Mexiko GP nur 18 WM-Punkte, Foto: LAT Images

Beim Großen Preis von Mexiko brach die Leistung des Teams stark ein, womit Binotto nicht gerechnet hatte. "Wir hätten nicht gedacht, dass es so schwierig wird", sagt Binotto. "Wir haben erst später am Wochenende gemerkt, dass die Performance nicht gut war."

Unter anderem arbeitet das Team jetzt daran, dass die Performance für die kommenden zwei Rennen in Brasilien und Abu Dhabi wieder auf das gewohnte Niveau zurückkehrt. "Wir versuchen für die letzten zwei Rennen wieder auf das ursprüngliche Leistungslevel zurückzukehren", so Binotto. "In Singapur waren wir konkurrenzfähig. In Japan waren wir nicht schlecht. In den USA hatten wir ein gutes Qualifying. Hier (Mexiko) war es sehr schwer."