Ab 2023 sind es insgesamt 24 Rennen im Rennkalender. Das ist ein neuer Rekord in der Königsklasse des Motorsports. Für den Zuschauer vermutlich ein Gewinn, mehr Rennen und damit mehr Unterhaltung. Das gilt allerdings nicht für alle Beteiligten, für die Mitarbeiter der Teams bedeuten mehr Rennen mehr Arbeitszeit, eine höhere Belastung und im Zweifelsfall weniger Zeit mit der Familie.

Da kommt die Winterpause nach Abschluss der Saison sehr gelegen, könnte man meinen. Jedoch ist das ein Trugschluss, die Fabriken der Teams stehen keineswegs still, sogar im Gegenteil. Viele Mitarbeiter arbeiten selbst über Weihnachten hinweg in der Fabrik. Zu viel, zumindest für Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Wolff fordert Zwangspause während Winter-Feiertagen

Durch die vielen neu entstehenden Double- sowie Tripleheader endet die Saison etwas früher als in der Vergangenheit. Das lobt Wolff, allerdings ist es für ihn noch nicht genug. Ein Winter-Shutdown, ähnlich der Sommerpause, nur über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr ist das Ziel von ihm. Zum Vergleich: In der Sommerpause gibt es eine Art Zwangspause. Innerhalb des Sommers müssen die Fabriken der Teams für zwei Wochen geschlossen werden, sodass nicht weiterentwickelt werden darf.

Für Wolff steht dabei das Wohlbefinden der Mitarbeiter im Vordergrund: "Es gibt viele Mitarbeiter, die während Weihnachten und Neujahr komplett durcharbeiten, viele von uns Teamchefs würden das, was wir im Sommer haben, gerne auch auf den Winter übertragen. Ich weiß, dass nicht jeder damit einverstanden ist, aber ich hoffe, dass wir das für unsere Mitarbeiter umsetzen können."

Zur Erklärung: Im Winter, gerade um die Weihnachtszeit herum, läuft die Entwicklung des nächstjährigen Autos auf Hochtouren. Die Produktion der ersten Teile geht in die heiße Phase, damit die Autos rechtzeitig zum Saisonstart fertig gebaut werden können.

Nicht alle Teamchefs haben ein Problem mit hoher Belastung

Franz Tost im Interview, Foto: LAT Images
Franz Tost im Interview, Foto: LAT Images

Einer derer, die möglicherweise nicht mit einer Winterpause einverstanden wären, ist Franz Tost. Der Teamchef des AlphaTauri Teams ist für seine engagierte Arbeitsmoral bekannt. So reagierte er schon angesprochen auf den immer weiterwachsenden Rennkalender eher empfindlich. "Es gibt mehr und mehr Nachfrage nach der Formel 1, und wir müssen es positiv sehen und dürfen uns nicht beschweren, dass wir zu viele Rennen fahren. Wir sollten froh sein, dass es so viele Rennen wie möglich gibt. Wem das nicht gefällt, der sollte einfach gehen!"