Nach drei Top-8-Ergebnissen in Serie reiste Sebastian Vettel mit großen Hoffnungen in sein letztes Formel-1-Rennen in Mexiko. Die Strecke, auf der der vierfache Weltmeister in seiner Karriere kein einziges Mal gewinnen konnte, brachte dem Heppenheimer auch im Mittelfeld-Kampf kein Glück. Im Aston Martin musste er sich mit einem enttäuschenden 14. Platz zufriedengeben.

Was war los bei Vettels letztem Formel-1-Auftritt in Nordamerika? Der Deutsche brachte es in wenigen Worten auf den Punkt. "Ich denke wir haben alles probiert, aber wir waren zu langsam und wenn man zu langsam ist, dann wird nichts funktionieren", lautete seine Analyse.

38 Runden auf Soft: Vettel-Strategie geht nicht auf

Alles versuchen bedeutete im Falle von Vettel, dass er auf eine extreme Reifenspar-Strategie setzte. Er spulte vom Start weg insgesamt 38 Runden und damit mehr als die Hälfte des Rennens auf der weichen Reifenmischung ab. Doch entgegen den Hoffnungen von Aston Martin brachte das auch nach dem Stopp auf den Medium-Reifen nicht den erhofften Vorteil.

"Ich dachte, dass es uns vielleicht helfen würde, aber dem war wohl nicht so", erklärte Vettel die Strategie des britischen Teams. Doch weder er noch Teamkollege Lance Stroll, der mit einer 2-Stopp-Strategie auf P15 landete, konnte etwas zählbares mitnehmen.

Eine genaue Erklärung dafür, warum der AMR22 in Mexico City nicht so lief wie zuletzt konnten beide Fahrer nicht liefern. "Es war einfach keine Pace da. Es ist nicht das erste Rennen in diesem Jahr, in dem wir langsam waren, deshalb ist es nicht etwas noch nie dagewesenes. Aber verglichen mit letztem Jahr ist es sicher etwas, dem wir auf den Grund gehen müssen", so Vettel.

In der Vorsaison sicherte sich Vettel mit P7 auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez die beste Punkteausbeute in der zweiten Saisonhälfte. Doch 2022 scheint die Höhenluft dem Aston Martin nicht gut getan zu haben.

Lance Stroll: P15 nach Blitzstart

Da half der Formel-1-Mannschaft aus Silverstone auch kein Blitzstart von Lance Stroll. Der Kanadier machte auf den ersten Metern fünf Positionen gut, doch danach kam auch sein Bolide nicht in die Gänge. "Es war einfach sehr schwer. Die Reifen hatten Graining und ich hatte Probleme mit dem Grip, der Balance und fand keine Pace. Wir hatten das ganze Wochenende nicht die Pace", sagte der Kanadier.

In der Konstrukteurs-WM konnte Alfa Romeo, die sich mit Aston Martin in einem Kampf um Rang 6 befinden, den Vorsprung auf das Team von Eigentümer Lawrence Stroll minimal ausbauen. Mit dem zehnten Platz vergrößerte der Schweizer Rennstall die Differenz von drei auf vier Punkte. Bei noch zwei ausstehenden Grands Prix inklusive einem Sprint kann das Pendel in der Team-WM der Formel 1 aber noch schnell umschlagen.