Das Formel-1-Rennen in Mexiko war am Sonntag relativ ereignislos. Für Mick Schumacher waren die 71 Runden auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez sogar derart fruchtlos, dass er nach dem Grand Prix noch vom Qualifying sprach. Auf den Plätzen 16 und 17 gab es für ihn und Haas-Teamkollege beim 20. Saisonrennen gar nichts zu holen. Schumacher blieb nur das Rätselraten um die verlorengegangene Performance.

"Das sah ziemlich mühsam aus", so Schumacher, der von Startplatz 15 losgefahren war. Obwohl vor ihm zwei Fahrer ausfielen, kam er eine Position weiter hinten ins Ziel. In der Startrunde rutschte er auf Rang 17 ab und blieb dort bis zu seinem Boxenstopp. Wie der Großteil des Mittelfeldes setzten auch seine Strategen auf eine Einstopp-Strategie. Nach dem Start auf Soft-Reifen wechselte er in der 24. Runde auf Medium und fuhr damit bis ins Ziel.

Die Verwunderung über die völlige Chancenlosigkeit war vor allem vor dem Hintergrund der im Qualifying bestechenden Pace groß. "Ich weiß nicht, ob es an den Temperaturen lag oder nicht. Auf jeden Fall hatte sich unsere Performance vom dritten Training zum Qualifying ziemlich geändert und da waren etwa zehn Grad Celsius Unterschied", erklärt Schumacher. Er vermutet, dass der Temperatursturz dem VF-22 im Rennen nicht gut bekam.

Schumacher klammert sich an unvollendetes Qualifying

"Sobald die Strecke abkühlte, schien unsere Performance nicht mehr da zu sein", sagt der 23-Jährige. Im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com konnte er sich das Phänomen nicht erklären: "Es ist schwer zu sagen. Ich glaube, wir mussten einfach härter als normal pushen, um die Reifen ins Fenster zu bekommen. Dabei über- oder untertreibst du ständig. Wir waren nicht ganz in der Lage, die Performance abzurufen, die wir gebraucht haben."

In der Schlussphase der Saison hatte sich Schumacher fest vorgenommen, noch einmal zu punkten. Doch obwohl er zuletzt im direkten Vergleich mit Magnussen immer besser zurechtkommt, bleiben die Resultate weiter aus. Im Qualifying war er in Q1 rausgeflogen, nachdem ihm seine schnellste Runde aufgrund eines Verstoßes gegen die Track Limits aberkannt wurde. Die gestrichene Rundenzeit hätte im ersten Segment für die Top-10 gereicht.

"Wir müssen nichtsdestotrotz das Positive mitnehmen und das war gestern", so Schumacher, der sich für die letzten zwei Saisonrennen an die unvollendeten Lichtblicke klammert: "Wir hatten auf einer Runde eine tolle Pace. Das müssen wir jetzt nur in etwas Positives verwandeln und damit in den nächsten Rennen hoffentlich in einer guten Position sein."

Mick Schumacher relativiert jüngsten Rekord von Max Verstappen

Selbstverständlich blieben beim Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher die Fragen zu Max Verstappens jüngstem Meilenstein nicht aus. Der Red-Bull-Pilot feierte in Mexico City seinen 14. Saisonsieg und übertraf damit die Bestmarke Michael Schumachers aus der Saison 2004. "Wir vergleichen hier natürlich 22 Rennen mit ein paar weniger Rennen", relativiert er die Statistiken.

Vor 18 Jahren hatte sein Vater in einem 18 Grands Prix umfassenden Kalender 13 Siege eingefahren. "Es war klar, dass der Rekord irgendwann gebrochen wird, seitdem es immer mehr Rennen wurden. Ich bin mir sicher, dass die Dinge auch nochmal anders aussehen werden, wenn wir auf 24 Rennen erhöhen", so Schumacher.