Freitags-Weltmeister Ferrari gibt beim Trainingsauftakt der Formel 1 in Mexiko einmal mehr den Ton an. Carlos Sainz fährt hauchdünn vor Charles Leclerc die Bestzeit. Red Bull mit Sergio Perez und Max Verstappen gleichauf knapp hinter der Scuderia. Sebastian Vettel und Mick Schumacher belegen zum Start ins Wochenende die Plätze 10 und 14. Mercedes, Alpine, AlphaTauri, Williams und Haas setzen im FP1 ihre Young Driver ein. Den ganzen Trainingstag der Formel 1 heute in Mexiko gibt es hier im Liveticker.

Das Ergebnis: Aufgrund des als Pirelli-Test umfunktionierten 2. Freien Trainings war die Streckenzeit in der ersten Session auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexico City besonders wertvoll. Bei den Performance-Runs auf dem Soft-Reifen setzte sich Carlos Sainz mit 1:20.707 Minuten durch. Teamkollege Charles Leclerc landete mit einer halben Zehntelsekunde Rückstand auf Position zwei.

Das Red-Bull-Duo büßte lediglich eine Zehntelsekunde auf die Ferrari-Piloten ein. Sergio Perez und Max Verstappen lieferten mit 1:20.827 Minuten identische Rundenzeiten ab. Der Weltmeister hatte sich auf seinem weichen Reifen allerdings im ersten Versuch gedreht und konnte damit nicht die optimale Performance des Pneus nutzen. Lewis Hamilton hielt im Mercedes als Fünfter mit anderthalb Zehntelsekunden auf die Bestzeit ebenfalls den Anschluss.

Im Verfolgerfeld setzte sich Fernando Alonso auf Platz sechs durch und kam den Top-Teams überraschend nahe. Insgesamt lag das Feld im Training dicht beisammen. Die ersten Zehn wurden von nur acht Zehntelsekunden getrennt. Hinter Alonso komplettierten Valtteri Bottas, Lando Norris, Pierre Gasly und Sebastian Vettel die Top-10. Mick Schumacher verlor als 14. etwas mehr als eine Sekunde auf die Spitze. Die Freitagsfahrer landeten geschlossen auf den letzten fünf Plätzen im Klassement.

Fünf Teams setzen im FP1 in Mexico City Young Driver ein

Die Freitagsfahrer: Im Schlussspurt der Saison sind die Teams in diesen Wochen fleißig, die per Reglement vorgeschriebenen Freitagseinsätze für Nachwuchsfahrer abzuhandeln. Im FP1 von Mexiko schnupperten fünf Youngster Grand-Prix-Luft. Bei Alpine musste Esteban Ocon sein Cockpit für Formel-2-Fahrer Jack Doohan räumen. Der Sohn von MotoGP-Legende Mick Doohan griff zum ersten Mal in seiner Karriere an einem Grand-Prix-Wochenende ins Lenkrad. Mit 13 Runden belegte der 19-jährige Australier den 19. Platz im Klassement. Seine Session endete mit einem Motorproblem vorzeitig.

Mercedes ließ zum zweiten Mal nach dem Frankreich GP Entwicklungsfahrer Nyck de Vries ans Steuer. Der 27-jährige Niederländer wird zwar kommendes Jahr als Stammfahrer für AlphaTauri antreten, durfte aber ein letztes Mal den Silberpfeil von George Russell pilotieren. Er fuhr 20 Runden und wurde 18. Im Hause AlphaTauri kam erneut Liam Lawson zum Zug, der schon in Spa-Francorchamps für das Team fuhr. Für den 20-jährigen Neuseeländer musste Yuki Tsunoda seinen Platz räumen. Mit 19 Runden sortierte er sich als 16. ein.

Williams vertraute wie schon in Austin auf die Dienste von Logan Sargeant. Der 21-jährige US-Amerikaner hat seinen Vertrag als Stammfahrer bei den Briten für 2023 bereits in der Tasche. Er übernahm das Auto von Alex Albon und sortierte sich mit 22 Runden als 17. ein. Pietro Fittipaldi übernahm den Haas von Kevin Magnussen. Der 26-jährige Brasilianer saß zum ersten Mal in diesem Jahr an einem Rennwochenende im Auto. Er musste nach nur neun Runden mit einem Defekt frühzeitig Feierabend machen und belegte den letzten Platz.

Liam Lawson musste seinen AlphaTauri im FP1 von Mexiko vorzeitig abstellen, Foto: LAT Images
Liam Lawson musste seinen AlphaTauri im FP1 von Mexiko vorzeitig abstellen, Foto: LAT Images

Viel los im 1. Freien Training der Formel 1 in Mexiko

Die Zwischenfälle: Der Auftakt ins 20. Rennwochenende der Saison verlief zunächst ruhig. Der eine oder andere Fahrer bemühte die asphaltierten Auslaufzonen, nachdem ihm auf der teilweise noch staubigen Strecke auf der Suche nach dem Limit der Platz ausgegangen war. Verstappen sorgte für den ersten Schreckmoment. Er drehte sich auf einer Qualifying-Simulation im Mittelsektor, kam aber ohne Einschlag davon.

Größere Schwierigkeiten gab es zuvor auch für Charles Leclerc. Er fing sich nach nur fünf Minuten einen Reifenschaden ein und musste seinen ersten Run auf dem harten Reifen ersatzlos streichen. Er blieb nach dem Zwischenfall an der Box und rückte erst später auf dem Soft-Compound wieder aus. Guanyu Zhou musste nach etwa einer halben Stunde seinen Alfa Romeo am Ende der Boxengasse abstellen. Er meldete im Funk den Ausfall des Getriebes.

Kurz darauf sorgte Fittipaldi für eine rote Flagge. Er musste seinen Haas in Kurve drei mit einem Defekt abstellen und schaffte es nicht mehr zum Notausgang. Für ihn war die Sitzung beendet. Zur Bergung des Autos wurde die Session unterbrochen. Nach rund fünf Minuten wurde das FP1 fortgesetzt. Unmittelbar vor Schluss leistete sich Lawson einen Verbremser in Kurve vier. Gleich darauf musste er sein Auto mit einem Problem im dritten Sektor abstellen. Die dadurch ausgelöste zweite rote Flagge beendete das Training vorzeitig.

Das Wetter: Zum Start der Session um 13:00 Uhr Ortszeit herrschten in Mexico City perfekte Bedingungen für die Vorbereitungen auf Qualifying und Rennen. Die Außentemperatur betrug milde 25 Grad Celsius. Der Asphalt wurde bei wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein mit 47 Grad Celsius gemessen. Die Luftfeuchtigkeit betrug am 2.300 Metern über dem Meeresspiegel gelegenen Austragungsort lediglich 40 Prozent.