Bei nassen Bedingungen sicherte sich Fernando Alonso die Bestzeit im 1. Freien Training zum Japan GP in Suzuka. Bei der Formel-1-Rückkehr auf die Traditionsrennstrecke zeigte sich das Wetter einmal mehr ungnädig. Trotz Regen bekamen die Fans verhältnismäßig viel Action zu sehen.

Nach 30 Minuten waren die Bedingungen gut genug für Intermediates. Am Ende der Session nahm der Regen allerdings wieder zu. Das wurde Mick Schumacher zum Verhängnis, der auf dem Weg zurück an die Box verunfallte.

Das Ergebnis: In 1:42,248 Minuten umrundete Fernando Alonso den Suzuka Circuit auf Intermediate-Reifen am schnellsten. Damit war er drei Zehntelsekunden schneller als Carlos Sainz, der wiederum eine Zehntel schneller als Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc fuhr. Esteban Ocon im zweiten Alpine landete auf Rang vier vor Kevin Magnussen im Haas und Max Verstappen im Red Bull, der allerdings nur vier Runden fuhr.

Mick Schumacher reihte sich auf Rang sieben vor Lando Norris ein. Valtteri Bottas und Sergio Perez komplettierten die Top-10. Lewis Hamilton landete auf Rang 13, George Russell nur auf Platz 18. Beide Mercedes-Piloten fuhren nur wenige Runden. Sebastian Vettel wurde mit knapp sechs Sekunden Rückstand Letzter.

Die Zwischenfälle: Die 20 besten Autofahrer der Welt tasteten sich bei schwierigen Bedingungen vorsichtig ans Limit heran. Während der Session waren nur Nicholas Latifi und Charles Leclerc neben der Strecke. Latifi konnte seinen Williams in der Haarnadel mit blockierenden Vorderrädern nicht mehr ausreichend abbremsen und fuhr durch das Kiesbett, Charles Leclerc erkundete die Botanik in Spoon. Beide konnten ohne Probleme weitermachen.

Mick Schumacher beschwerte sich am Funk über Fernando Alonso. Der Haas-Pilot fühlte sich vom Altmeister aufgehalten. Nach 130R lief Schumacher auf Alonso auf, der nach der Schikane in die Boxengasse abbog und bis dorthin recht gemächlich unterwegs war.

Nach der Session fand sich Mick Schumacher nicht mehr im Heck von Fernando Alonso wieder, sondern im Reifenstapel. Schumacher erwischte bei zunehmendem Regen auf dem Weg zurück an die Box einen kleinen Fluss, der in Kurve acht über den Asphalt lief und drehte sich von der Strecke. Der Haas schlug nach einem 360-Grad-Dreher mit Nase und Vorderachse ein. Möglicherweise waren die Reifentemperaturen nach Startübungen auf Start und Ziel im Keller.

Schumacher konnte nach dem Unfall unversehrt aussteigen. "Ich hatte starkes Aquaplaning. Das habe ich nicht vorhergesehen, das tut mir sehr leid", funkte der Deutsche. Die Reifenstapel wurden beim Einschlag stark beschädigt. Das nachfolgende Training des Porsche Cups musste deshalb nach hinten verschoben werden.

Die Technik: Neben Strecken-spezifischen Anpassungen gab es auch einige wenige richtige Updates zu sehen. Alfa-Sauber brachte einen neuen Frontflügel samt überarbeiteter Nasen-Befestigung mit nach Suzuka, Ferrari hatte einen weiterentwickelten Unterboden im Gepäck.

Vor der Session hatte Mercedes ein Ölleck am Motor von George Russell entdeckt. Die Mechaniker wechselten deshalb die gesamte Power Unit. Dass der Wechsel noch bis weit in das Training hinein andauerte, war aufgrund der Bedingungen nicht weiter von Bedeutung.

Die Wettervorhersage: Den gesamtem Trainingsfreitag über soll es nass bleiben. Das sind schlechte Nachrichten für Pirelli: Das 2. Training ist auf 90 Minuten angesetzt, weil die Italiener Prototypen für 2023 mit nach Japan brachten. Dabei handelt es sich allerdings um Slicks. Für Austin ist ebenfalls noch ein Test angesetzt. Samstag soll es in Suzuka trocken werden, für Sonntag besteht ein kleines Regenrisiko.