Nach zwei Stunden Warten war es fix: Sergio Perez hat den Singapur-GP 2022 gewonnen. Die Stewards verhängten nach zwei Safety-Car-Vergehen zwar eine Strafe gegen den Red-Bull-Piloten, aber der Vorsprung von Perez reichte aus um die 5 Sekunden abzufedern. Damit darf sich Perez nun offiziell als vierfachen Grand-Prix-Sieger feiern lassen. Zuvor herrschte trotz der beinahe makellosen Performance des 32-Jährigen, der am Start die Führung von Polesetter Charles Leclerc übernommen hatte, langes Rätselraten.

Perez hatte in der Pressekonferenz nach dem Rennen noch auf einen vollkommenen Freispruch aufgrund der Bedingungen plädiert. "Es gab einige Stellen, an denen ich nicht mit Bernd (Mayländer, Safety-Car-Fahrer) mithalten konnte. Da gab es etwas Fehlkommunikation", versuchte sich Perez zu verteidigen. Die Stewards entschieden jedoch, dass für die beiden Vergehen bei den Restarts nach der Safety-Car-Phase eine Verwarnung sowie eine 5-Sekunden-Strafe ausreichend waren.

Perez-Schlussspurt bringt den Sieg

Zehn Runden vor Schluss sah es noch praktisch unmöglich aus, dass Perez Leclerc um mehr als fünf Sekunden abhängen könnte. Nach dem letzten Restart gelange es dem Ferrari-Pilot sogar, den Führenden unter Druck zu setzen. Nur zu einer ausgewachsenen Attacke reichte es aufgrund der Streckencharakteristik und der feuchten Fahrbahn abseits der Ideallinie nicht.

Doch auf dem Weg ins Ziel brach die Pace des WM-Zweiten komplett ein und das, obwohl Leclerc von seinem Team die Anweisung erhielt, Perez bis ins Ziel so nah wie möglich zu verfolgen. Aber bis kurz vor Schluss konnte Perez Zeiten im 1:48er-Bereich setzen, wohingegen Leclerc jeweils fast eine Sekunde langsamer war.

Perez feiert Startstint: Alles im Griff

Den Grundstein zu seinem ersten Singapur-Sieg in der Formel 1 legte Perez bereits am Start. Auf den ersten Metern kam er besser weg als Charles Leclerc und schon vor Kurve 1 war der Führungswechsel vollzogen. Im ersten Stint konnte Perez zwar nicht davonziehen, er persönlich hatte aber das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben.

"Im ersten Abschnitt hatte ich das Gefühl, dass ich das Rennen auf den Intermediates in der Hand hatte", freute sich Perez. "Ich konnte auf das reagieren, was Charles tat und ich konnte den Abstand ausbauen, wenn ich musste. Es war wichtig, dass ich die Reifen gut am Leben erhalte", analysierte Perez den Anfangsstint.

In Gefahr geriet der Sieg von Perez sportlich nur nach dem zweiten Restart, als alle Fahrer auf Slick-Reifen gewechselt hatten. "Nach dem Restart war es unglaublich hart, die Reifen aufzuwärmen und Charles dabei hinter mir zu halten", fasste Perez zusammen. Dazu kamen noch Probleme mit der Motor-Fahrbarkeit: "Einige Male tat der Motor nicht das, was wir erwartet hatten. An dem müssen wir arbeiten". Wo genau die Probleme auftraten, erklärte Perez aber nicht im Detail.