Mick Schumachers Zukunft in der Formel 1 hängt derzeit in der Schwebe. Eine Verlängerung bei Haas steht aus. Ob ein Sitz bei einem anderen Team für ihn freigemacht wird, ist fraglich. Zusätzlich soll der Deutsche mit Ende des Jahres aus der Ferrari Driver Academy ausscheiden. Schon seit Wochen gibt es dazu unbestätigte Berichte. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto äußert sich nun zu den Gerüchten.

"Wie wir bereits zu Beginn der Saison gesagt haben, ist es für Mick sehr wichtig sich in dieser Saison zu verbessern", so Binotto. "In ein paar Rennen werden wir uns mit ihm zusammensetzen und eine Bilanz ziehen. Wir werden das gemeinsam mit Haas machen und so entscheiden, was das Beste für seine Zukunft ist."

Schumacher hatte Hoffnung auf Zukunft in Ferrari-Rot

Schumacher ist seit 2019 Teil der Ferrari Driver Academy. Seinen Platz sicherte er sich mit seinem Titel in der Formel 3. Nach seinem Sieg in der Formel-2-Meisterschaft wurde der Deutsche schließlich ins Haas-Cockpit befördert. Schumacher-Fans hofften auf einen Aufstieg zur Scuderia. Laut einigen Berichten steht nun aber die Trennung von Ferrari bevor. Schumachers Vertrag mit dem Nachwuchskader der Roten läuft aus und soll nicht verlängert werden.

Der Ferrari-Teamchef weist dem Programm jedoch große Bedeutung zu. "Die Ferrari Driver Academy ist ein sehr wichtiger Pfeiler für unser Team", weiß Binotto. "Wir investieren darin sehr viel und werden das auch in Zukunft tun. Wir glauben, dass es sehr bedeutend ist, das beste Talent zu finden und zu fördern, das in Zukunft im roten Auto sitzen wird."

Ob ein tatsächliches Ausscheiden aus der Ferrari Driver Academy für Schumacher bevorsteht, ist noch nicht offiziell bestätigt. Wie sich eine Trennung auf die Chancen des Deutschen bei Haas zu verbleiben auswirken könnte, ist ebenfalls unklar. Immerhin betont Haas-Teamchef Günther Steiner stets, dass Haas auch unabhängig von Motor-Lieferant Ferrari Entscheidungen treffe.

Schumacher out - Shwartzman in?

Verlässt Schumacher wirklich den Ferrari-Nachwuchskader, so hat das Team bereits für das nächste Jungtalent gesorgt. Statt Schumacher ist derzeit Robert Shwartzman auf dem Radar der Scuderia. "Robert wird für uns zwei Freie Trainings fahren", bestätigt Binotto. "Wenn ich mich nicht irre, in Austin und in Abu Dhabi."

Shwartzman, der derzeit unter israelischer Flagge agiert, ist seit der Saison 2022 Testfahrer für Ferrari. Im Jahr 2019 gewann der russische Pilot die Formel-3-Meisterschaft. Danach fuhr er zwei Saisons in der Formel 2. Bei seinem zweiten Anlauf im Jahr 2021 wurde Shwartzman hinter Oscar Piastri Vizemeister.

Shwartzman ist seit 2022 Ferrari-Testfahrer, Foto: LAT Images
Shwartzman ist seit 2022 Ferrari-Testfahrer, Foto: LAT Images

"Robert ist ein fantastischer Fahrer", lobt Ferrari-Teamchef Binotto. "Er ist sehr schnell, besonders in der Formel 1. Es gibt Fahrer, die zwar gut in der F3 oder F2 sind, aber dann in der F1 nicht gut genug fahren. Bei Robert ist es das Gegenteil. In den Nachwuchsserien war er natürlich gut, aber in der Formel 1 ist er sehr, sehr stark. Daher ist es schade, dass er derzeit keinen Sitz hat."

Ferrari-Teamchef: Shwartzman hätte sich Sitz verdient

Nach zwei Saisons in der F2, verabschiedete sich Shwartzman von der Nachwuchsserie und kam als Testfahrer bei Ferrari unter. Er hofft, wie sein Ex-Teamkollege Mick Schumacher, auf einen Sitz in der Königsklasse für 2023.

"Ich denke, er ist ein Fahrer, der sich einen Sitz verdient hat", sagt dazu Binotto. "Wir wissen, dass die Situation derzeit sehr schwierig ist, aber hoffentlich kann er in der Zukunft in der Formel 1 fahren."