Charles Leclerc holte sich im 1. Freien Training zum Italien GP 2022 die Bestzeit. Der Ferrari-Pilot umrundete das 5,793 Kilometer langen Autodromo Nazionale Monza in 1:22,410 Minuten und gab den Tifosi damit Grund zur Hoffnung. Auch, weil Weltmeister und Topfavorit Max Verstappen wie viele andere Piloten eine Startplatzstrafe kassiert.
Der Auftakt zum Italien-Wochenende fand ohne deutsche Fahrer statt: Sebastian Vettel musste sein Cockpit für Nyck de Vries räumen. Jedes Team muss in der Formel-1-Saison 2022 bei zwei Trainingssitzungen einen Nachwuchsfahrer ans Steuer lassen. Im Cockpit von Mick Schumacher durfte Antonio Giovinazzi Platz nehmen. Der Italiener zählt allerdings nicht als Young Driver, Haas kam mit seinem Einsatz nur einer Bitte von Ferrari nach.
Kurz vor Trainingsbeginn hatte die Formel-1-Gemeinde in der Boxengasse mit einer Trauerminute der tags zuvor verstorbenen Königin von England Elisabeth II gedacht.
Das Ergebnis: 0,077 Sekunden war Leclerc schneller als Teamkollege Carlos Sainz. Hinter dem Ferrari-Duo reihte sich George Russell mit knapp drei Zehntelsekunden Rückstand ein. Lewis Hamilton wurde Vierter, Max Verstappen mit gut vier Zehntel Rückstand Fünfter.
Erwartet stark zeigten sich die Alpine: Esteban Ocon wurde Sechster, Fernando Alonso Siebter. Yuki Tsunoda, Valtteri Bottas und Daniel Ricciardo komplettierten die Top-10. Schumacher-Ersatz Giovinazi und Vettel-Ersatz de Vries reihten sich auf 18 und 19 vor Nicholas Latifi ein.
Die Zwischenfälle: Nach zwei Sektorbestzeiten lief Max Verstappen im dritten Streckenabschnitt auf Lando Norris auf. Der McLaren-Pilot machte aber nicht Platz, sondern verteidigte seine Position sogar. In der Parabolica hing der Red-Bull-Pilot fast im Heck des McLaren. "Unglaublich", ärgerte sich der Niederländer am Funk.
Ärger gab es auch bei George Russell. Der Mercedes-Pilot fuhr fast Carlos Sainz ins Auto. Sainz wollte Russell aus dem Weg gehen, fuhr dabei aber so langsam aus Variante della Roggia heraus, dass der Brite fast auffuhr.
Mit der Strecke an sich hatten nur Carlos Sainz und Nyck de Vries zu kämpfen. Beide suchten in der Ascari-Schikane kurz das Kiesbett auf, konnten aber ohne Probleme weiterfahren.
Die Strafen: Wie erwartet, hagelt es an diesem Wochenende Strafen. Viele davon sind nun durch die Berichte des Technischen Delegierten bestätigt. Neue Motoren - und damit Strafen - gibt es für Lewis Hamilton, Max Verstappen, Sergio Perez, Yuki Tsunoda und Valtteri Bottas. Carlos Sainz bekam für das Training noch keinen frischen Motor, aber schon ein neues Getriebe, das zehn Strafplätze nach sich zieht. Mick Schumachers Getriebestrafe ist hingegen noch nicht offiziell verbrieft.
Die Technik: In Monza gibt es die üblichen Spezifikationen mit besonders wenig Abtrieb für den Highspeed-Tempel im königlichen Park zu sehen. 2022 fallen die Modifikationen aber eher moderat aus, viele Heckflügel wurden schon in Baku oder Spa gezeigt.
Das Wetter: Obwohl die Meteorologen für den Freitag eine hohe Regenwahrscheinlichkeit sehen, blieb es bis zum 1. Training komplett trocken. Unter leicht bewölktem Himmel wurden 26,4 Grad Luft- und knapp 40 Grad Asphalttemperatur gemessen.
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