Red Bull präsentiert sich auch im 3. Freien Training der Formel 1 in Spa stark. Zwar mag Max Verstappen wegen seiner Motorstrafe aus dem Rennen um die Pole sein, aber Sergio Perez hält die Fahne in der Qualifying-Generalprobe mit einer knappen Bestzeit vor Verstappen hoch. Carlos Sainz und Ferrari lagen deutlich zurück. Charles Leclerc legte einen kleinen Abflug hin, und kassierte außerdem noch mehr Strafen. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Spa gibt es hier im Liveticker.

Die Platzierungen: Perez brauchte bis zur letzten Runde, um bei ablaufender Uhr mit 1:45,047 Verstappen vom ersten Platz zu verdrängen. Sainz, der einzige Ferrari ohne Strafe, lag am Ende 0,777 Sekunden zurück. Anders als Red Bull fuhr Ferrari aber in den letzten Minuten des Trainings keine Push-Runde auf brandneuen Reifen.

Das brachte Lando Norris wieder extrem nahe heran, nur eineinhalb Zehntel fehlten dem McLaren auf Sainz. Fernando Alonso und George Russell schoben sich vor auf die Plätze fünf und sechs und drückten Charles Leclerc nach seinem Ausritt zurück auf den siebten Platz. Ein starker Sebastian Vettel, Esteban Ocon und Pierre Gasly komplettierten die Top-10.

Daniel Ricciardo fuhr mit deutlich mehr Flügel als Norris und landete auf Platz elf, Lewis Hamilton nur auf Platz zwölf. Mick Schumacher belegte den letzten Platz, nachdem Haas früh ein technisches Problem am Auto diagnostiziert hatte. Kevin Magnussen tat sich allerdings auch schwer, holte nur den 17. Platz.

Das Wetter: Auch der Samstag begann ohne Sonne und mit starker Bewölkung. 15 Grad Luft- und 20 Grad Streckentemperaturen waren sogar noch niedrigere Werte als am Vortag. Anders als in den ersten beiden Trainings blieb es diesmal aber endlich auch für die ganzen 60 Minuten trocken. Am Freitag hatten kurze Regenschauer die Programme der Teams sabotiert.

Weitere Grid-Strafen: Die Straf-Orgie rund um neue Power Units und Getriebe ging auch am Samstag weiter. Charles Leclerc bekam nun auch ICE, TC und MGU-H Nummer vier sowie Auspuff Nummer acht, hatte aber ohnehin schon am Freitag 30 Strafplätze ausgefasst. Nun heißt seine Strafe offiziell "Vom Ende der Startaufstellung", wie auch die von Max Verstappen. Verstappen übertrat auch noch bei der Kontroll-Elektronik das Limit, aber auch er hat ohnehin schon eine Strafversetzung sicher. Mick Schumacher ergänzte seine Getriebe-Strafen um eine Strafe für eine vierte Power Unit.

Zu den sechs Fahrern, die schon Strafversetzungen fix hatten, gesellte sich schließlich noch Guanyu Zhou hinzu. Der Alfa-Pilot bekam eine vierte Power Unit sowie ein neues Getriebe. Damit ist für nicht weniger als sieben Fahrer das Qualifying fast irrelevant.

Die Zwischenfälle: Mick Schumacher musste nach 22 Minuten seinen Medium-Longrun vorzeitig abbrechen, Haas kommunizierte nur ein kleines Sensorproblem, und die Mechaniker begannen auf der linken Seite der Hinterradaufhängung zu arbeiten. Das Problem schien jedoch nicht so klein - nach 30 Minuten Wartezeit stieg Schumacher aus. Er hatte nur sechs Runden drehen können.

Pierre Gasly sorgte für eine kurze gelbe Flagge, als er im zweiten Teil von Blanchimont etwas weiter rausrutschte. Das war Pech für Verstappen, der seine erste schnelle Runde auf Anweisung der Box abbrechen musste, weil er knapp in den gelben Sektor hineingefahren war. Verstappen hatte zwar kein gelbes Signal gesehen, aber Red Bull wollte auf Nummer sicher gehen und keinen Ärger riskieren.

Neun Minuten vor Schluss löste Charles Leclerc eine kurze Rotphase aus, als er in der Fagnes-Schikane einen Highspeed-Dreher hinlegte. Der Ferrari rutschte durchs Kies und schlug leicht mit der rechten Seite in die Reifenstapel ein. Zwar konnte Leclerc selbst wieder in die Box fahren, aber die Rennleitung hatte schon die rote Flagge ausgerufen. In der Boxeneinfahrt bröselte noch Leclercs Frontflügel-Endplate ab.