Die Formel-1-Boliden der Saison 2022 sind so schwer wie nie zuvor. Im Jahr 2008 brachte ein F1-Auto noch mindestens 585 Kilogramm auf die Waage. 2022 sind es stattdessen 798. Allein von 2021 auf 2022 nahm das Mindestgewicht der Boliden um 46 Kilogramm zu. Trotzdem klagten zu Beginn der neuen F1-Ära die Teams über teils massives Übergewicht. Nur Alfa Romeo brachte weniger Masse auf die Waage. Ein Performance-Vorteil, den das Team nun verloren hat.
Schon beim ersten Ausritt der 2022-Boliden beim Wintertest in Barcelona wurde klar, dass fast alle Teams deutlich über dem Mindestgewicht lagen. Auch die Top-Teams Mercedes und Red Bull waren davon betroffen. Es hieß sie lägen gar über 10 Kilogramm über dem Minimum. Eine Tatsache, die sich selbstverständlich auf die Performance der Autos auswirkt. Noch vor Saisonstart stimmte daher die Mehrheit der F1-Teams für eine Anhebung des Mindestgewichts. Von 795 auf 798 Kilogramm. Einzig Alfa Romeo stimmte dagegen. Übergewicht? Nicht beim Team aus Hinwil.
Alfa Romeo profitiert nicht mehr von Gewicht
Doch die Teams der Königsklasse stehen nicht still. Spätestens nach dem Grand Prix von Ungarn musste sich der schweizerische Rennstall eingestehen, dass mit dem Gewichtsvorteil Schluss ist. "Die Aerodynamik-Upgrades, die andere Teams gebracht haben, haben das Gewicht ihrer Autos reduziert", erklärt Alfa-Romeo-Chefingenieur Xevi Pujolar. "Zu Beginn der Saison waren wir ziemlich stark, weil wir den Gewichtsvorteil hatten." Nun hat die Konkurrenz nachgezogen und abgespeckt. "Sie hatten zwei Wege, ihr Auto schneller zu machen", so Pujolar.
Nachdem Alfa Romeo in Punkto Performance anfangs noch äußerst positiv überraschte, ging der Rennstall mit vier punktelosen Rennen in Folge in die Sommerpause. Laut Pujolar aber noch kein Grund zur Sorge. "Trotz des verlorenen Vorteils können wir noch mit Alpine und McLaren mithalten und um die Spitze des Mittelfelds kämpfen", versichert der Chefingenieur. "Das Paket, das wir in Ungarn hatten, funktionierte gut."
Derzeit liegt Alfa Romeo mit 51 Punkten auf P6 in der Konstrukteurswertung. Hinter Alpine und McLaren, jedoch vor Haas und AlphaTauri. Ziel des schweizerischen Teams ist es, diese Position bis Ende der Saison beizubehalten und an den kommenden Rennwochenenden gegen McLaren und Alpine zu kämpfen.
Die Performance vieler Teams im Mittelfeld war bisher jedoch ein Auf und Ab. So auch bei Alfa Romeo. Chefingenieur Pujolar weiß: "Es kommt sehr oft auf das Qualifying an. Eine gute Position macht alles viel einfacher. Außerdem sind die Teams im Mittelfeld auch sensitiv, was die Streckenbedingungen betrifft."
Obwohl der Gewichtsvorteil von Alfa Romeo in der restlichen Saison nicht mehr ins Gewicht fallen wird, profitiert der Rennstall noch immer von den Punkten, die dadurch zu Beginn der Fomel-1-Saison 2022 gesammelt wurden. Besonders, da Chefingenieur Pujolar beklagt, dass derzeit alle Punkteränge durch die Top-Teams blockiert werden.
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