Damit hätte wohl keiner gerechnet! Max Verstappen gelingt beim Krimi des Ungarn GP von Startplatz 10 eine fast fehlerfreie Aufholjagd und gewinnt das Rennen am Ende sogar mit einem deutlichen Vorsprung. Dabei hatte Verstappen mitten im Rennen sogar einen Dreher und technische Probleme. Red Bull und Max Verstappen profitieren vom Ferrari-Debakel. Einen Sieg hat auch Max Verstappen selbst nicht erwartet.

Neuer Motor, Defekte Kupplung, Dreher und trotzdem gewonnen

Das Wochenende gestaltete sich für Max Verstappen und Red Bull alles andere als einfach. Das Team war mit der Erwartungshaltung angereist, gegen Ferrari auf dem Hungaroring im Nachsehen zu sein, was sich sowohl am Freitag als auch im Qualifying widerspiegelte. Zu allem Übel kam im Qualifying ein Problem mit dem Motor hinzu, wodurch sich Verstappen nur Startplatz 10 sichern konnte.

Der Motor wurde getauscht und Verstappen gewann schließlich den Ungarn GP. Ein Resultat, mit dem auch Verstappen nicht gerechnet hatte: "Nicht wirklich, ich hatte natürlich gehofft, dass wir in die nähe des Podiums kommen." Laut Horner habe Red Bull im Falle eines sauberen Rennens auch nur mit den Plätzen 5 und 6 gerechnet.

Hinzu kommt, dass Verstappen während dem Rennen auch mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. "Ich hatte Probleme mit der Kupplung und dem Raufschalten, was nicht großartig zum Fahren war", betont der Niederländer. Die Schwierigkeiten bekam er in der Folge aber in Griff, konnte attackieren und ein Comeback in den Asphalt des Hungarorings zaubern.

"Die Pace die er hatte, als er die Probleme managen konnte, war phänomenal", schwärmt Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Rennen. Dabei lernte der Brite sogar einen ganz anderen Verstappen kennen. "Beim Start haben ich zum ersten Mal gesehen, dass er vorsichtig fährt, weil er in der Mitte des Feldes etwas eingeklemmt war."

Ab da hat Red Bull an den Sieg geglaubt

In weiterer Folge konnte sich Verstappen Stück für Stück bis zum letztendlichen Triumph nach vorne arbeiten. Verstappen und Horner betonen immer wieder, wie wichtig es dabei war, die richtigen Stopps zum richtigen Zeitpunkt zu machen. Dass ein Sieg auf dem Hungaroring wirklich Realität werden könnte, wurde Red Bull dabei zu einem ganz bestimmten Moment klar.

"Als sie Leclerc an die Box geholt haben und er auf harten Reifen auf die Strecke gefahren ist, hat es sich wirklich so angefühlt, als wäre ein Sieg heute möglich", betont Christian Horner. Und tatsächlich, Leclerc kam auf den harten Pirelli-Pneus nicht in Fahrt. "Ich habe gesehen, wie sehr Leclerc auf den harten Reifen gekämpft hat. Das war mein Moment, ihn zu attackieren und ich konnte mir ihn schnappen."

Max Verstappen baut die WM-Führung auch dank Ferrari weiter aus, Foto: LAT Images
Max Verstappen baut die WM-Führung auch dank Ferrari weiter aus, Foto: LAT Images

Kurz darauf kam es aber zu einem Schnitzer Verstappens, der ihn wieder hinter den Monegassen zurückwarf und auf dem Weg an die Spitze des Feldes einen kleinen Dämpfer darstellte. In Runde 42 drehte sich der Red-Bull-Pilot nach Kurve 13 um 360 Grad. Der Niederländer konnte allerdings einen kühlen Kopf bewahren und die Position des Monegassen wenig später wieder zurückholen.

Verstappen zieht in der Weltmeisterschaft davon

Mit dem Sieg in Ungarn und dem Debakel von Charles Leclerc und Ferrari liegt Max Verstappen (258 Punkte) in der Weltmeisterschaft (Die WM-Wertung) nun sogar 80 Punkte vor dem Monegassen (178). Ein komfortabler Vorsprung, bei dem Verstappen sogar Weltmeister werden würde, wenn Leclerc in dieser Saison fortan jedes der verbliebenen neun Rennen gewinnen und er selbst jeweils nur Zweiter werden würde.

Für Verstappen ändert das für die verbliebene Saison aber nichts: "Als Team wollen wir immer mehr Rennen gewinnen und das werden wir auch nach der Sommerpause versuchen." Zumal auch Horner betont, dass sie nichts für Selbstverständlich nehmen: "Es ist noch ein langer Weg zu gehen."