Nur Platz 8 und 11 für George Russell respektive Lewis Hamilton am Ende des Freitags beim Ungarn GP. Ein unerwartet schwacher Auftritt von Mercedes, bei denen es in den letzten Grands Prix eigentlich stetig bergauf ging und schon über mögliche Siege gesprochen wurde. Stattdessen sah es am Freitag mehr nach Mittelfeld aus.

Vor allem Lewis Hamilton hat in Budapest bisher noch seine Schwierigkeiten. Dabei wurde von Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Frankreich die Theorie aufgestellt, dass der W13 sich konträr zu den eigentlichen Erwartungen verhalte. Demnach müsste es für Hamilton und Co. in Ungarn eigentlich gut laufen. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.

Lewis Hamilton ratlos: "Auto macht nicht, was wir wollen"

Lewis Hamilton war am Trainings-Freitag zeitweise irritiert, der Rückstand zu der Spitze war auf eine Runde groß und der Brite fand sich nach mehreren Versuchen auf den Softs letztlich nur auf Platz 11 wieder. Auf die Bestzeit von Ferrari-Fahrer Leclerc fehlte ihm schließlich mehr als eine Sekunde. Der W13 des Rekordweltmeisters wirkte dabei sehr instabil. "Das Auto kämpft ein wenig", erklärt Hamilton nach dem zweiten Freien Training am Samstagabend. "Das Auto ist instabil und macht nicht das, was wir wollen."

Dabei wäre für den Briten eigentlich mehr drinnen gewesen. Auf seiner schnellsten Runde wurde er im letzten Sektor etwas durch McLaren-Pilot Lando Norris behindert und brach diesen Versuch in der Folge ab. Ein riesengroßer Sprung in der Zeitentabelle wäre aber auch damit eher unwahrscheinlich gewesen. Später in der Session habe er zudem einen Schaden am Unterboden gehabt, was bei den Longruns hinderlich gewesen sein soll.

Auch George Russell hat auf dem Hungaroring einen eher schwierigen Tag hinter sich: "Das war definitiv nicht unser reibungslosester Freitag bisher", so der junge Brite. Beim Boliden Russells gab es so etwa Kühlprobleme im Bereich der Vorderbremsen und der Power Unit, woraufhin er in der Session aufgefordert wurde 'Lift and Coast' zu betreiben. "Es lief etwas schwieriger als erwartet."

Gegenteil-Theorie widerlegt, Mercedes dennoch optimistisch

Spannend ist diese Tatsache im Zusammenhang mit Aussagen, die Mercedes-Teamchef Toto Wolff noch vor einigen Tagen in Frankreich äußerte. Auch dort hatte Mercedes entgegen der Erwartungen mehr Schwierigkeiten als erwartet. "Wir müssen jetzt eine Art Gegenteil-Denken haben. Und auf Strecken, die uns normalerweise nicht liegen, können wir vielleicht gut sein", meinte der Österreicher etwas scherzhaft.

George Russell hatte im Training Probleme mit der Kühlung seines W13, Foto: LAT Images
George Russell hatte im Training Probleme mit der Kühlung seines W13, Foto: LAT Images

Der Hungaroring in Ungarn ist bekanntlich ein Kurs, auf dem sehr viel Abtrieb gefordert ist. Traditionell nicht unbedingt eine Spezialität von Mercedes. Nach dieser Gegenteil-Theorie also ein Kurs, auf dem es besser laufen sollte als erwartet. Doch davon war am Trainings-Freitag keine Spur. "Es hat sich seit letzter Woche nichts an den Autos geändert", betont Lewis Hamilton. "Aus irgendeinem Grund funktioniert diese Strecke noch nicht."

Muss sich Mercedes in Ungarn also mit dem Mittelfeld zufriedengeben? Hamilton und Russell sind trotz des problemreichen Freitags optimistisch. "Sobald wir es richtig hinbekommen, werden die Abstände wieder so sein wie letzte Woche", vermutet Hamilton.

Russell betont zudem, dass das Team am Freitag in den Trainings zudem schlichtweg viel ausprobiert hat. Zumal in den kommenden Tagen unterschiedliche Wetterbedingungen erwartet werden. "Du könntest versuchen, heute alles zu optimieren, aber das hätte keinen langfristigen Nutzen", so Russell. "Es ist noch nichts verloren."