Die Teamduelle nach dem Österreich GP der Formel 1: Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2022 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.
Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying wird das letzte gemeinsame Segment herangezogen.

Das Ferrari-Duell Leclerc vs. Sainz in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Ferrari-Duell Leclerc vs. Sainz in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Ferrari:
Charles Leclerc hatte im Qualifying einen kleinen Reifennachteil und verpasste die Pole, und ein schlechter Sprint-Start unterband eine Attacke gegen Max Verstappen. Im Rennen spielte er dann seine ganze Klasse aus, holte sich die Führung und rettete den Sieg trotz Problemen mit dem Gaspedal. Carlos Sainz war eigentlich das ganze Wochenende relativ knapp dran an Leclerc, wenn auch nicht schneller. Er hätte Verstappen in der Schlussphase wahrscheinlich um Platz zwei gebracht. Dann ging der Ferrari-Motor hoch.

Das Red-Bull-Duell Verstappen vs. Perez in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Red-Bull-Duell Verstappen vs. Perez in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Red Bull:
Max Verstappen ließ im Qualifying und im Sprint nichts anbrennen, doch im Rennen fehlte die Pace. Ohne echte Chance brachte er Platz zwei und die schnellste Runde ins Ziel. Sergio Perez leistete sich im Qualifying einen teuren Fehler, als er in Q2 die Track Limits überfuhr, woraufhin ihm nachträglich alle Q3-Zeiten sowie die beste Q2-Zeit gestrichen wurden. Im Sprint kämpfte er sich zurück in die Top-fünf, crashte dann in der ersten Runde des Rennens mit Sergio Perez bei einem aggressiven Angriff und musste letztendlich abstellen.

Das Mercedes-Duell Hamilton vs. Russell in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Mercedes-Duell Hamilton vs. Russell in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Mercedes:
Lewis Hamilton war in Österreich schnell, patzte jedoch im dritten Qualifying-Segment mit einem Auto, das fast um die Pole kämpfen konnte, jedoch schwierig zu fahren war. Nach Unfall nur von P9 gestartet musste er sich mühsam zurück nach vorne kämpfen. George Russell warf das Auto wie Hamilton im Qualifying weg, musste danach mangels Ersatzteilen mit einem größeren Heckflügel fahren. Die Pace fehlte ihm in beiden Rennen, nach einer Kollision mit Sergio Perez war er außerdem weit zurückgefallen. Platz vier zu retten war dennoch eine gute Comeback-Fahrt.

Das Alpine-Duell Alonso vs. Ocon in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Alpine-Duell Alonso vs. Ocon in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Alpine:
Fernando Alonso erlitt erst im Qualifying einen Unterboden-Schaden, dann vor dem Sprint-Start einen Defekt. Sein Rennen war stark, er kämpfte sich von ganz hinten vor bis in die Punkte, dann ging etwas beim Reifenwechsel schief und er musste in aufeinanderfolgenden Runden stoppen. P10 rettete er noch. Esteban Ocon blieb das ganze Wochenende unauffällig und zugleich fast unfehlbar, hielt die Mittelfeld-Gegner immer auf Abstand und wurde mit einem Top-fünf-Ergebnis belohnt.

Das Haas-Duell Schumacher vs. Magnussen in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Haas-Duell Schumacher vs. Magnussen in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Haas:
Mick Schumacher unterlag Kevin Magnussen im Qualifying nur knapp, im Sprint war er auf Augenhöhe unterwegs und zeigte eine starke Defensivleistung gegen Lewis Hamilton. Im Rennen unterstrich er die starke Form und ging nun auch an Magnussen vorbei, der allerdings mit Fehlzündungen zu kämpfen hatte. Beide lieferten nahe dem Maximum ab.

Das McLaren-Duell Norris vs. Ricciardo in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das McLaren-Duell Norris vs. Ricciardo in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

McLaren:
Lando Norris und Daniel Ricciardo erlebten im einzigen Training vor dem Parc Ferme am Freitag ein Debakel mit Defekt für Norris und Setup-Problemen für Ricciardo, was in einem miserablen Qualifying resultierte. Der McLaren hatte sichtlich mehr Pace, wie beide im Sprint und im Rennen unter Beweis stellten. Im Sprint fühlte sich Ricciardo wohler, im Rennen fuhr ihm Norris trotz Track-Limit-Strafe wieder davon.

Das Alfa-Romeo-Duell Bottas vs. Zhou in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Alfa-Romeo-Duell Bottas vs. Zhou in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Alfa Romeo:
Valtteri Bottas wusste von vornherein, dass er in Österreich eine Motorenstrafe bekommen würde. Qualifying war durchschnittlich, im Sprint dafür zeigte er bereits Potential, sich in die Punkte zu kämpfen. Ganz so stark war die Pace am Sonntag nicht mehr, knapp scheiterte er an den Top-10. Guanyu Zhou bekam die Reifen im Qualifying einfach nicht ins Fenster und blieb für den Rest des Wochenendes in DRS-Zügen stecken.

Das Williams-Duell Albon vs. Latifi in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Williams-Duell Albon vs. Latifi in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Williams:
Alex Albon zeigte im trockenen Qualifying erstmals Potential des großen Williams-Upgradepakets auf, und kämpfte im Sprint und im Rennen knapp hinter den Top-10. Eine Strafe für die Kollision mit Sebastian Vettel im Sprint machte es ihm schwerer, aber die letzten Zehntel für ein Punkteergebnis schienen ohnehin fast außer Reichweite. Nicholas Latifi Nicholas Latifi war mit dem alten Williams, und auch in anderen Belangen, auf verlorenem Posten unterwegs. Für sein Rennen gibt er einen Unterbodenschaden als Grund für die schwache Performance an, letztendlich stellte er ab, um den Motor zu schonen.

Das Aston-Martin-Duell Vettel vs. Stroll in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Aston-Martin-Duell Vettel vs. Stroll in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Aston Martin:
Sebastian Vettel war im Qualifying mit einem unterlegenen Auto schon chancenlos, mit Track-Limit-Verstoß sicherte er sich den letzten Platz und die erste teaminterne Qualifying-Niederlage seit Australien. Dass er im Sprint von Alex Albon und im Rennen von Pierre Gasly abgeschossen wurde besiegelte das nächste Horror-Wochenende. Lance Stroll war im Qualifying etwas schneller, im Rennen fuhr er eine etwas eigenartige Medium-Hard-Medium-Strategie, in der der Hard-Stint der kürzeste war, blieb so oder so blass.

Das AlphaTauri-Duell Gasly vs. Tsunoda in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das AlphaTauri-Duell Gasly vs. Tsunoda in Österreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

AlphaTauri:
Pierre Gasly war im Qualifying noch halbwegs dabei, doch der AT03 war in Österreich im Renntrimm desolat. Im Sprint ging es rückwärts, im Rennen ging es rückwärts. Dass Gasly in Kurve vier Sebastian Vettel abräumte und eine Track-Limit-Strafe bekam half nicht. Yuki Tsunoda ging es genauso schlecht, pace-technisch eigentlich sogar noch schlechter.