Bernie Ecclestone befindet sich einmal wieder im Visier der Justiz. Der ehemalige Formel-1-Zampano, der bis 2017 die Geschäft der Königsklasse leitete, soll Steuern in Millionenbeträgen hinterzogen haben. So lautet jedenfalls der Vorwurf nach einer Untersuchung der britischen Steuerbehörde HMRC. Jetzt wird Anklage gegen Ecclestone erhoben.

Das wurde in einer am Montag veröffentlichten offiziellen Aussendung der britischen Staatsanwaltschaft bestätigt. Demnach habe Ecclestone Vermögenswerte im Wert von über 400 Millionen Pfund (ca. 472 Millionen Euro) auf Übersee-Konten verborgen.

Vorwurf: Vermögen im Ausland versteckt

Der zuständige Chefermittler der britischen Staatsanwaltschaft CPS, Andrew Panhale, sagte: "Das CPS hat Beweise des HMRC geprüft und eine Anklage gegen Bernard Ecclestone wegen Betrugs durch falsche Angaben genehmigt, da er es versäumt hat, dem HMRC das Vorhandensein von Vermögenswerten im Ausland zu melden."

Simon York, der Verantwortliche des Betrugsermittlungsdienstes der Steuerbehörde wurde in der Veröffentlichung ebenfalls zitiert. Er bestätigte die Aufnahme der Anklageerhebung und erklärte: "Dies ist das Ergebnis einer komplexen und weltweiten strafrechtlichen Untersuchung des HMRC Fraud Investigation Service. Die strafrechtliche Anklage bezieht sich auf voraussichtliche Steuerverbindlichkeiten aus Offshore-Vermögenswerten in Höhe von mehr als 400 Millionen Pfund, die vor dem HMRC verborgen wurden."

"Das HMRC ist auf der Seite der ehrlichen Steuerzahler und wir werden harte Maßnahmen ergreifen, wann immer der Verdacht auf Steuerhinterziehung besteht. Unsere Mitteilung ist klar - niemand befindet sich außerhalb unserer Reichweite", betonte York. Die Ermittlungen gegen Ecclestone waren Teil einer am 1. April 2022 neu ins Leben gerufenen Justiz-Abteilung namens SEOCID des CPS, welche sich auf internationale Wirtschaftskriminalität spezialisiert hat.

Die erste Anhörung im Fall Ecclestone geht am 22. August im Westminster Magistrates Gericht in London über die Bühne. Es gilt die Unschuldsvermutung. Es ist nicht zum ersten Mal, dass der exzentrische Geschäftsmann, der in den 1950er-Jahren als Rennfahrer aktiv war, ehe er ins Fahrer- und Team-Management wechselte, mit der Justiz in Konflikt gerät. Im Mai wurde er an einem brasilianischen Flughafen festgenommen, da er eine illegale Schusswaffe im Gepäck mitführte.