Im Rahmen der Rennen der DTM auf dem Norisring und der Formel 1 in Silverstone kündigten Klimaaktivisten Protestaktionen an. Während es in Nürnberg ruhig blieb, ereignete sich in der Formel 1 eine gefährliche Situation. Sieben Aktivisten rannten nach dem Start auf die Wellington-Gerade. Da der große Unfall in Kurve 1 eine rote Flagge verursachte, verblieb die Aktion in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine Randerscheinung.
Die Fahrer machten dennoch Bekanntschaft mit den Protestlern. "Ich dachte zuerst, das wären Marshalls, denn sie hatten orange Kleidung an. Dann sah ich, sie hatten Plakate dabei. Ich habe sie nicht gelesen, weil ich zu schnell vorbeifuhr", berichtete Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Die Fahrer befanden sich da gerade auf dem Weg zurück in die Boxengasse.
Domenicali und Hamilton einig: Protest in Ordnung, aber Sicherheit geht vor!
Formel-1-Chef Stefano Domenicali verurteilte die Aktion auf das Schärfste: "Jeder hat das Recht, Probleme anzuprangern, aber niemand hat das Recht, Leben in Gefahr zu bringen. Diese Aktion einer kleinen Gruppe von Menschen heute war komplett unverantwortlich und gefährlich. Wir danken der Polizei für ihre großartige Arbeit und wir sollten nicht überheblich sein, wenn wir die Gefahr für die Sicherheit der Fahrer, der Marshalls, der Fans und der betroffenen Personen selbst bedenken."
Auch Lewis Hamilton fand nach dem Rennen ähnliche Worte: "Wir haben heute gesehen, dass es sich um einen sehr gefährlichen Sport handelt. Obwohl ich immer Leute unterstütze, die für die Dinge einstehen, an die sie glauben, so muss das in sicherer Art und Weise geschehen. Bitte springt nicht auf die Rennstrecke, um zu protestieren, wir wollen euch nicht in Gefahr bringen!"
Vettel mit Verständnis, Polizei nicht
Sebastian Vettel erkannte die Gefahr der Situation ebenfalls an: "Du riskierst das Leben der Leute, die in das Rennwochenende involviert sind." Gleichzeitig machte er keinen Hehl aus seiner klimapolitischen Überzeugung. "Andererseits war ihre Message auch sehr klar und ich habe Sympathien für ihr Anliegen und ihre Ängste", gab der Heppenheimer zu Protokoll.
Der örtliche Polizeiinspektor Tom Thomson zeigte sich sehr enttäuscht von den Protestlern: "Wir hatten eine friedliche Veranstaltung an der Rennstrecke angeboten, aber stattdessen haben sie die Leben von Fahrern, Marshalls und Freiwilligen gefährdet." Die Polizei wusste jedoch darauf zu reagieren: "Zum Glück hatten wir Pläne vorbereitet für solche Eventualitäten und die Gruppe wurde schnell von unseren Beamten entfernt und verhaftet." Das Rennen ging danach ohne weitere Zwischenfälle zu ende.
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