Nach einem mehr als schwierigem Saisonstart konnte sich Lewis Hamilton sowohl in Kanada als auch in Silverstone Position drei sichern (Formel 1 WM-Stand 2022). Damit stand er in seiner Heimat bereits unglaubliche 13-mal auf dem Podest - ein neuer Rekord. Wer hätte das gedacht, als er nach dem Grand Prix von Aserbaidschan vor wenigen Wochen kaum noch aus seinem Mercedes aussteigen konnte…

Hamilton sieht noch Luft nach oben bei Mercedes

"Ich konnte einige Zeit lang gut mit den Ferraris mithalten, stellenweise war ich sogar etwas schneller unterwegs. Wir haben am Ende ja auch die schnellste Rennrunde für uns entschieden. Durch die Upgrades hat sich die Rennpace an diesem Wochenende definitiv verbessert. Die war zwar ohnehin bereits die größte Stärke unseres Wagens in dieser Saison, aber es hat trotzdem dabei geholfen, wieder etwas mehr [auf die Spitze; d. Red.] aufzuschließen. Ich glaube zwar nicht, dass wir schon komplett siegfähig sind, aber viel fehlt nicht mehr", so der Brite voller Zuversicht nach seinem starken Auftritt in Silverstone.

Ganz zufrieden ist Lewis Hamilton mit seinem Firmenwagen und der Gesamtleistung des Teams zwar noch nicht, er gibt sich aber dennoch kampfeslustig: "Das Auto ist natürlich noch nicht perfekt. Wir haben immer noch Bouncing, aber es gab auch viel Positives an diesem Wochenende. Wir müssen einfach weiter pushen. Wir können uns in beinahe allen Belangen noch verbessern. Der Boxenstopp war alles andere als spektakulär heute. Wir müssen auf das Level zurückgelangen, das wir gewohnt waren." Als Hamilton in Runde 33 in Führung liegend an die Box kam, um sich einen neuen Satz Reifen zu holen, brauchte das Team ganze 4,3 Sekunden für den Wechsel. Was nicht zuletzt dafür sorgte, dass sein Rückstand auf Leclerc und Sainz nach dem Stopp deutlich größer als erwartet ausfiel.

"Ohne Safety Car hätte ich am Ende gegen Ferrari um den Sieg gekämpft" - Lewis Hamilton

Obwohl dieser Boxenstopp wahrlich nicht der schnellste war, hatte das auf das Rennen des Rekordweltmeisters aber keinen so großen negativen Einfluss, wie man vielleicht glauben würde. Wesentlich bitterer für ihn war da das Safety Car, das in Runde 39 ausrücken musste, weil Ocons Bolide auf der Hangar Straight zum Stillstand kam. "Ja die Reifen wurden davor immer besser und besser und die Runden immer schneller, die Lücke [zu den Ferraris; d. Red.] hat sich langsam geschlossen. Ohne dem Safety Car hätte ich am Ende gegen die beiden [um den Sieg; d. Red.] gekämpft, aber es sollte nicht sein."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht das genauso: "Lewis hatte eine unglaublich starke Pace auf den harten Reifen. Wir konnten in dieser Phase sehr viel Zeit auf die Ferraris gutmachen. Doch dann kam das Safety Car, wodurch wir dieses Momentum verloren haben. Das ist sehr schade, weil er und sein Auto heute schnell genug gewesen wären, um einen Sieg einzufahren."

Foto: LAT Images
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"Haben gefightet wie in alten Kart-Tagen" - Lewis Hamilton

Als der Brite nach dem Grand Prix in Silverstone auf seinen intensiven Zweikampf mit Sergio Perez in der Schlussphase des Rennens angesprochen wird, fühlt er sich an seine Kindertage erinnert. "Ich habe das auf jeden Fall genossen. Es war wie früher in meinen Kart-Tagen. Das ist ohne Zweifel die Formel 1 von ihrer besten Seite. Der Umstand, dass wir so gut folgen und Runde um Runde miteinander kämpfen können, ist wirklich ein Beweis dafür, dass das neue Reglement funktioniert."

Insgesamt zeigt sich Hamilton daher auch sehr zufrieden mit seinem Rennen in Silverstone, auch wenn es vielleicht noch etwas besser hätte laufen können: "Ich bin wirklich dankbar dafür, überhaupt da vorne mitkämpfen zu können, denn das konnte ich schon eine ganze Weile nicht mehr."