Der Formel-1-Kalender für die kommenden Jahre nimmt langsam Form an. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag gab die Königsklasse offiziell bekannt, dass Australien weiterhin Teil des Rennkalenders sein wird und bestätigte zudem auch, dass der Albert Park Circuit in Melbourne die Austragungsstätte des Grands Prix bleiben wird.

Eine Überraschung ist allerdings die Laufzeit des Vertrages. Der neue Kontrakt zwischen der Königsklasse und dem Großen Preis in Down Under geht über zehn Jahre. Der laufende Vertrag mit der GP-Strecke in Victoria läuft noch bis 2025, da anschließend die neue Vereinbarung in Kraft tritt, ist das Rennen bis mindestens 2035 im Kalender. Nur der Bahrain-GP ist mit einer Laufzeit bis 2036 länger fix Teil des Rennkalenders.

Domenicali: Eines der beliebtesten Formel-1-Rennen

Formel-1-Boss Stefano Domenicali wurde in der Aussendung folgendermaßen zitiert: "Ich freue mich, bestätigen zu können, dass Melbourne und der Albert Park bis 2035 im Formel-1-Kalender bleiben werden. Das Rennen zählt bei Fans, Fahrern und Teams immer schon zu den beliebtesten und Melbourne ist eine unglaublich lebendige internationale Stadt, die perfekt zu unserem Sport passt."

"In diesem Jahr haben wir beim GP Zuschauermassen und leidenschaftliche Fans erlebt, und wir sind sehr gespannt auf die Zukunft in Australien, da unser Sport weiter wächst", so Domenicali weiter. Andrew Westacott, der CEO der Australien-GP-Corporation sagte: "Dies ist eine sensationelle Ankündigung, die einfach großartig für Melbourne und Victoria ist. Sie baut auf unsere reiche Motorsportgeschichte und Melbournes Vorliebe für große Sportereignisse auf und gibt der nächsten Generation australischer Rennfahrer Auftrieb."

Sydney-Anlauf gescheitert

Mit der Vertragsunterzeichnung ist auch eine Verlegung des Grands Prix auf eine andere Strecke vom Tisch. Seit Jahren gab es Berichte, dass sich Sydney im Bundesstaat New South Wales für die Übernahme des Grand Prix bewerben wolle. Australische Medien vermeldeten zuletzt Ende 2021 konkrete Bewerbungspläne für ein Stadtrennen in der größten Stadt des Landes nach dem Ablauf des derzeitigen Vertrages.

Die Vertragsverlängerung ist aber auch an einige Bedingungen geknüpft. So beinhaltet die Vereinbarung auch, dass das Paddock und die Boxenanlagen auf der semi-temporären Strecke in den kommenden Jahren aufgerüstet werden und somit bis 2035 einem modernen Standard entsprechen.

Formel 2 und Formel 3 in Australien

Neben der langen Laufzeit hielt die Veröffentlichung der Formel 1 auch noch eine weitere Überraschung bereit. Im Rahmenprogramm der Formel 1 werden ab 2023 nämlich auch die Formel 2 und die Formel 3 an den Start gehen. In der Vergangenheit vermieden die Nachwuchs-Serien, welche die Königsklasse vor allem in Europa begleiten, aus Kostengründen einen Trip auf die andere Seite des Globus.

Wie sich das auf der derzeitige Rahmenprogramm auswirkt, ist noch nicht bekannt. 2022 gingen im Albert Park die australische Supercars-Serie, sowie der nationale Porsche Carrera Cup und die ebenfalls in Australien beheimatete S5000-Meisterschaft an den Start. Melbourne übernahm 1996 die Austragung des Formel-1-Rennens von Adelaide. Seitdem ist der Albert Park Circuit mit Ausnahme der beiden corona-bedingten Absagen 2020 und 2021 Fixbestandteil des Rennkalenders.

Formel-1-Kalender 2023: Australien-Datum noch offen

Da sich der Formel-1-Rennkalender für 2023 noch in Arbeit befindet, ist noch kein genauer Termin für die Abhaltung des Australien-GPs bekannt. Neben Katar und Las Vegas könnten 2023 auch der China-GP und Südafrika wieder Teil des F1-Kalenders werden. Dafür stehen die Rennen in Frankreich und Belgien auf der Kippe. Auch Monaco und Mexiko verfügen noch über keinen Vertrag für 2023.