Am 20. März 2022 startet die Formel 1 mit dem GP von Bahrain in die Saison 2022, nachdem die Königsklasse eine Woche zuvor die finalen Testfahrten des Winters auf dem Wüstenkurs abhält. Doch bereits einen Monat bevor der Grand-Prix-Tross in den Inselstaat am Persischen Golf reist, ist klar: Die Formel-1-Teams können sich noch auf viele Trips in die nahöstliche Monarchie vorbereiten.

Denn der Vertrag für den Bahrain-GP wurde am Freitag offiziell verlängert und das für eine Laufzeit von sage und schreibe 14 Jahren. Bis 2036 läuft der neue Kontrakt des Bahrain International Circuit mit der Königsklasse.

Bahrain GP: Seit 2004 im Formel-1-Kalender

Die bisherige Vertragsdauer mit den Promotern des Bahrain-GPs wurde nie kommuniziert und war dementsprechend unbekannt. Der Bahrain International Circuit ist seit seiner Eröffnung 2004 im Kalender der Königsklasse vertreten. Mit Ausnahme von 2011, wo das Rennen im Golfstaat aufgrund von politischen Unruhen abgesagt wurde, hatte der GP seitdem einen Fixplatz im Kalender. Auch das 5,412-Kilometer lange Layout der Strecke blieb seit dem Debüt praktisch unverändert.

Allerdings wurde an dem von Hermann Tilke entworfenen Streckendesign zweimal etwas herumexperimentiert. 2010 nutzte die Formel 1 das über sechs Kilometer lange Endurance-Layout, in der Saison 2020 wich man beim letzten von zwei Grands Prix in dem Komplex auf eine nur 3,5-Kilometer lange Streckenführung aus. Seit 2014 wird das Rennen aufgrund der tagsüber heißen Temperaturen jeweils unter Flutlicht ausgetragen.

Lewis Hamilton ist mit fünf GP-Erfolgen der Rekordsieger in Bahrain, knapp gefolgt von Sebastian Vettel mit vier Siegen und Fernando Alonso, der dreimal in Sakhir erfolgreich war. Bei den Konstrukteuren teilen sich Ferrari und Mercedes mit jeweils sechs Rennerfolgen den Rekord.

Öl-Staaten langfristig im Kalender

In den letzten Jahren zeigt sich ein Trend dahin, dass Grand-Prix-Verträge über einen längerfristigen Zeitraum abgeschlossen werden. Der Miami-GP, der 2022 erstmals ausgefahren wird, wurde mit einem 10-Jahres-Deal ausgestattet, genauso wie das Formel-1-Rennen in Katar, dessen Vertrag 2023 beginnt. Die Rennen in Saudi Arabien und Abu Dhabi sind bis 2030 vertraglich im F1-Kalender verankert.

Der Grand Prix in Bahrain ist wie beispielsweise auch die Rennen im Nachbarstaat Saudi Arabien, in China, Aserbaidschan oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten umstritten. Häufig wird die Formel 1 mit dem Vorwurf konfrontiert, dass dadurch "Sportswashing" betrieben würde. Darunter versteht man eine Strategie von demokratiepolitisch und menschenrechtlich fragwürdigen Staaten, die sich durch die Austragung von Sportevents in ein besseres Licht rücken wollen.