Die Schmuck-Debatte in der Formel 1 hat noch immer kein Ende gefunden. Beim ikonischen Rennen in Monaco werden aber nicht nur die VIP-Gäste, sondern auch die Fahrer Schmuck tragen. Denn die FIA hat einen weiteren Aufschub bezüglich Schmuck gewährt. Vorerst sollen die Piloten bis Ende Juni mit Accessoires ins Auto steigen dürfen. Dadurch soll ein Dialog zwischen den Piloten und der medizinischen Kommission der FIA ermöglicht werden. Rekordweltmeister Lewis Hamilton hat jedoch wenig Lust darauf, noch groß zu diskutieren.

"Ich denke, in dieses Thema wurde viel zu viel Zeit und Energie investiert", beschwert sich Hamilton. "Ich habe meine Meinung bereits bei den vergangenen Rennen gesagt. Mein Fokus liegt dieses Wochenende nicht auf dem Schmuck. Mein Nasen-Piercing ist derzeit kein Problem."

Hamilton: Schmuck war noch nie ein Problem

Im Rahmen des Australien Grand Prix wurde das Thema Schmuck erstmals in der F1-Saison 2022 aufgebracht. Rennleiter Niels Wittich erinnerte Teams und Piloten an das Schmuck-Verbot, das schon seit Jahren im International Sporting Code (ISC) festgelegt ist und der Sicherheit der Piloten dient. Umgesetzt wurde diese Vorschrift bekanntlich nicht.

Mercedes-Pilot Hamilton, spricht sich seit dem Australien-GP vehement gegen das Schmuck-Verbot aus, und weigerte sich seine Piercings zu entfernen. Die Accessoires seien Teil seiner Persönlichkeit, hieß es. Andere Fahrer, darunter auch Aston Martins Sebastian Vettel und AlphaTauri-Fahrer Pierre Gasly, teilten Hamiltons Ansicht.

Wieso die Rennleitung in der Saison 2022 den Fokus auf die Schmuck-Regel geworfen hat, kann der Rekordweltmeister nicht verstehen: "Ich bin im Jahr 2005 in diesen Sport gekommen. Wir haben alle in unserer gesamten Formel-1-Karriere Schmuck getragen. Es war in der Vergangenheit kein Problem, also sollte es auch jetzt kein Problem sein."

FIA in F1-Schmuck-Debatte nun weniger hartnäckig

Nachdem die Formel 1 diese Debatte nun seit Wochen mitschleppt, scheint die FIA nun bereit für Diskussionen mit den Fahrern zu sein. "Es ist positiv, dass wir mit der FIA zusammenarbeiten können", meint Hamilton. Trotzdem möchte der Mercedes-Fahrer überhaupt nicht diskutieren müssen. "Sie kommen uns etwas entgegen, aber wir sollten dieses Thema nicht wieder aufrollen müssen. Es gibt deutlich wichtigere Dinge", so Hamilton.

Ende Juni soll eine Entscheidung des World Motor Sport Council (WMSC) zum Thema Schmuck in der Formel 1 anstehen. Mit dem gewährten Aufschub soll die Debatte daher erstmal vom Tisch zu sein. Große Diskussionen sollte es jedoch nicht geben müssen, da die Regel schon längst im ISC festgelegt ist, und es dabei um die Sicherheit geht. Die Empörung der Piloten hat jedoch gezeigt, dass es schwer werden wird, gemeinsam einen grünen Zweig zu finden. Mit dem Aufschub will die FIA das Theater vorerst beenden.

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