Max Verstappen erlebte am Freitag in Miami einen Tag zum Vergessen. Der Niederländer wurde in beiden Freien Trainings durch technische Defekte eingebremst und kam so kaum zum Fahren. Vor allem in Hinblick darauf, dass der neue Miami International Autodrome für alle Teams eine große Unbekannte darstellt und jeder Streckenkilometer sowohl für Team als auch Fahrer wichtig ist.

Ein kleiner Rückschlag für Verstappen im Kampf gegen Ferrari und den WM-Führenden Charles Leclerc. Schließlich bleibt vor dem Qualifying am Samstag (22:00 Uhr) nur noch das dritte Freie Training. Verstappen ist enttäuscht. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko hofft auf die Fähigkeiten des Niederländers.

Verstappen über Defekt-Regen: Nicht ideal

Nach Max Verstappens Sieg in Imola vor zwei Wochen kehrte am Freitag des Miami GP in den USA wieder etwas Ernüchterung in der Red-Bull-Box ein. Zu Beginn des ersten Freien Trainings musste Verstappen aufgrund von Kühlproblemen früh an die Box, spulte so nur wenige Runden ab - es folgte ein Getriebewechsel.

Nach den Arbeite am Auto konnte der Niederländer auch im zweiten Freien Training nur wenige Kilometer in den Asphalt brennen - genauer gesagt nur eine Runde. Verstappen beschwerte sich über eine schwere Lenkung und auch das rechte Hinterrad fing plötzlich Feuer. Der Red-Bull-Fahrer brachte seinen RB18 zwar noch an die Box, konnte aber nicht mehr weiterfahren.

"Das war irgendein Hydraulik-Defekt, der sich beim Wechsel [des Getriebes] eingeschlichen hat", klärt Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko auf. "Es gab zu wenig Druck auf der Lenkung und zu viel auf den Hinterradbremsen, die nicht aufgemacht haben. Also ein Hydraulikproblem und das hat die weiteren Probleme verursacht."

Für Max Verstappen keine optimale Situation, drehte Konkurrent und Ferrari-Pilot Charles Leclerc schließlich Runde um Runde auf dem neuen Formel-1-Kurs. "Das ist natürlich sehr schmerzhaft, vor allem auf dieser Strecke, wo du da draußen sein und auf Geschwindigkeit kommen möchtest", resümiert Max Verstappen nach dem misslungenen Miami-Auftakt.

Max Verstappen erlebte keinen optimalen Freitag in Miami, Foto: LAT Images
Max Verstappen erlebte keinen optimalen Freitag in Miami, Foto: LAT Images

Dass es sich auch in Bezug auf das Problem im FP1 um ein generelles Problem mit der Kühlung handelt und Red Bull sich etwa nicht richtig auf die hohen Temperaturen der US-amerikanischen Ostküste vorbereitet hat, möchte sich Helmut Marko unterdessen aber nicht einreden lassen: "Man hat ja bei Pérez gesehen, dass es sich um kein Temperaturproblem in diesem Sinne gehandelt hat." Der Teamkollege von Verstappen konnte ein Defektfreies Training absolvieren.

Dr. Helmut Marko zuversichtlich dank Teamkollege Pérez

Max Verstappen ging damit ordentlich Zeit auf der Strecke verloren - besonders bitter für Red Bull und den Niederländer. Verstappen bleibt so nur noch eine Trainingssession, um sich auf das Qualifying vorzubereiten.

In dieser Hinsicht könnte Sergio Pérez eine entscheidende Rolle spielen. "Gott sei Dank haben wir den Pérez gehabt. Der hat einen Longrun hingelegt und die Zeiten von ihm waren vielversprechend", erklärt Dr. Helmut Marko. "Wir müssen das jetzt auf das Auto von Max umlegen und Max muss Max sein und sich demensprechend ohne Training steigern."

Dabei macht sich der Österreicher aber schon mal keine Sorgen und vertraut auf die Fähigkeiten des amtierenden Weltmeisters, zumal Verstappen und Pérez einen ähnlichen Fahrstil und demensprechend ähnliches Setup vorweisen. Schließlich stimmen auch die gefahren Zeiten von Red Bull den Motorsportchef positiv. Das zweite Freie Training konnte Pérez so auf dem dritten Platz hinter George Russell und Charles Leclerc beenden. Auf den Briten fehlten Pérez nur zwei Zehntel.