Startplatz 16, ausgefallen in Q1 - eine desolate Vorstellung von Lewis Hamilton im Formel-1-Qualifying von Saudi-Arabien. Für Hamilton ist dieses Ergebnis sein schlechtester Samstag seit 13 Jahren, seit dem Nürburgring 2009 war er nicht mehr aufgrund von fehlender Pace im ersten Segment ausgefallen.

Teamkollege George Russell nahm ihm im ersten Segment Zehntel ab, und qualifizierte sich schließlich auf Platz sechs. Von Hamilton gibt es danach keine Ausreden, sondern eine Entschuldigung, und er nimmt die Verantwortung auf sich.

"Das Auto hatte sich in FP3 gut angefühlt", so Hamilton. "Dann habe ich ein paar Änderungen vorgenommen, und es war ein Albtraum." Keinen Grip an der Hinterachse hatte der Mercedes plötzlich, Hamilton rutschte das ganze letzte Qualifying-Segment nur mehr um die Strecke. "Es war ganz anders als je zuvor."

"Extravagantes" Hamilton-Setup führt zum Debakel

"Vielleicht habe ich die Balance einfach in ein Fenster gepusht, wo das Auto nicht mehr happy war", schätzt Hamilton und gesteht: "Es war meine Entscheidung. Ich habe die Änderungen vorgenommen." Teamchef Toto Wolff spricht nach dem Qualifying davon, man habe ein "extravagantes Setup" ausprobiert.

Ganz sicher ist sich Hamilton bei den Ursachen aber noch nicht - er weiß auch noch nicht, ob er sich beim Setup zu weit von Teamkollege Russell entfernt hat. Die erste interne Niederlage gegen den neuen Teamkollegen tut da auch weh: "Wenn das andere Auto so schnell ist, dann enttäuscht es, wenn ich nicht mit meinem Teamkollegen abliefern kann. Aber ich werde morgen mein Bestes geben und schauen, was ich machen kann."

Hamilton verzweifelt: Start aus der Boxengasse?

Da Hamilton aber eben noch keine Antworten auf die plötzlich so desaströsen Handling-Eigenschaften seines Mercedes hat, sind die Sorgen bezüglich des Rennens groß. Er sucht schon nach verzweifelten Auswegen: "Vielleicht starte ich aus der Boxengasse, damit ich das Auto umbauen kann und sicherstellen kann, dass es sich nicht noch einmal so verhält."

Denn entsprechend dem Reglement würden umfangreiche Setup-Änderungen einen Start aus der Boxengasse nach sich ziehen. Teamchef Toto Wolff bestätigt gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass man diesen Plan bereits in Betracht zieht. Prognosen gibt es daher von Hamilton keine, der sich bemüht, das Debakel mit Fassung zu tragen: "Es fühlt sich nicht gut an, aber du lebst und du lernst."