Nachdem bis tief in die Nacht diskutiert wurde, ob die Formel 1 nach dem Raketenanschlag in Saudi Arabien das GP-Wochenenden fortführen soll, begann das 3. Freie Training in Jeddah wie ursprünglich geplant um 17:00 Uhr Ortszeit. Zwar gab es im Vorfeld in den Teamchef-Pressekonferenzen noch Diskussionen, sobald die Ampel im Training auf grün sprang, kehrte die Formel 1 aber zu Business as usual zurück.

Charles Leclerc bestätigte den starken Eindruck, den Ferrari auch an diesem Freitag hinterlassen hatte. Der Monegasse konnte die Qualifying-Generalprobe hauchdünn für sich entscheiden. Leclerc umrundete den 6,174 Kilometer langen Jeddah Corniche Circuit in 1:29,735 Minuten und war damit 0,033 Sekunden schneller als Weltmeister Max Verstappen.

Nachdem Ferrari im 2. Freien Training keine Longruns abspulen konnte, weil beide Piloten die Mauer geküsst hatten, holten Charles Leclerc und Carlos Sainz die Dauerläufe im 3. Training nach. Trotzdem gingen beide am Ende auch auf Qualifying-Simulationen.

Das Ergebnis: Wie üblich fuhren alle Piloten ihre schnellsten Runden auf den weichen Reifen. Auch hinter Leclerc und Verstappen ging es eng zu: Sergio Perez fehlten im zweiten Red Bull nur 0,098 Sekunden auf die Bestzeit, Carlos Sainz reihte sich zwei weitere Zehntel dahinter ein.

Best oft he Rest wurde Valtteri Bottas im Alfa-Sauber. Dahinter landeten Esteban Ocon im Alpine, Pierre Gasly im AlphaTauri und Kevin Magnussen im Haas. Fernando Alonso und Yuki Tsunoda komplettierten die Top-10. Mick Schumacher wurde Zwölfter, Nico Hülkenberg landete auf Rang 18.

Für Mercedes lief FP3 alles andere als optimal. Lewis Hamilton fehlte auf Platz elf bereits eine Sekunde auf die Spitze, George Russell war auf Rang 14 fast weitere drei Zehntelsekunden langsamer.

Die Zwischenfälle: Auf der Strecke selbst blieb es verhältnismäßig ruhig. Ein paar Ausrutscher, einige Piloten mussten die asphaltierten Auslaufzonen zur Hilfe nehmen. Nur Nicholas Latifi touchierte die Mauer leicht. Formel-1-Neuling Guanyu Zhou beklagte sich über Probleme mit dem Verkehr, der Jeddah Corniche Circuit hat da aber schon haarigere Situationen erlebt.

Zur Halbzeit etwa sorgte Pierre Gasly für etwas Aufregung in der Boxenausfahrt. Der AlphaTauri-Pilot hatte soeben erst seine Boxenposition verlassen, als er über Probleme am Antriebsstrang berichtete. Das Team wies ihn an, seinen AT03 kurz hinter dem Boxenausgang abzustellen. Gasly schob den Boliden erst selbst und schließlich mit Hilfe von Marshalls zurück in die Box.

Nach seinem Ausfall in Bahrain ist Gasly in Saudi Arabien mit neuen Motorkomponenten unterwegs. Teamkollege Yuki Tsunoda bekam vor dem 3. Training ebenfalls eine komplett neue Honda-Power Unit spendiert.

Die Technik: Zum Thema Motorkomponenten gibt es auch Neuigkeiten von Haas. Weil Kevin Magnussen im 2. Training einen Kerb zu heftig mitgenommen und dabei ein Steuergerät beschädigt hatte, bekam er ein neues Exemplar des entsprechenden Teils.