Valtteri Bottas gehörte zu den Stars des ersten Formel-1-Qualifyings der Saison 2022. Bei seinem Debüt für Alfa Romeo fuhr der Finne aus dem Stand neben seinen alten Mercedes-Partner Lewis Hamilton in die dritte Startreihe, und ließ obendrauf auch noch seinen Nachfolger George Russell über sechs Zehntel hinter sich.

"Wir wussten, wenn wir alles hinbekommen, dann haben wir eine Chance auf Q3", feiert Bottas. "Aber es war extrem eng. Ich habe gute Runden zusammenbekommen, und mit meiner Q3-Runde bin ich sehr zufrieden. P6 ist sehr gut für das Team, für die Motivation, und sie sehen, dass es möglich ist."

Bottas hatte sich schon das ganze Wochenende in Bahrain stark präsentiert. Eigentlich schon beim Test, wo er am letzten Tag an der Spitze mitmischte. Und der von Mercedes immer als hervorragender Qualifier gelobte Bottas enttäuschte dann nicht, als es am Samstagabend drauf ankam.

Bottas liefert Kampfansage fürs Bahrain-Rennen

"Valtteris Leistung war erster Güte und zeigt, was da für Talent da ist", lobt Teamchef Fred Vasseur. Und dank seiner perfekten Q3-Runde schob sich Bottas nicht nur neben Mercedes und machte Alfa damit vorerst einmal zur vierten Kraft - er stach auch George Russell aus. Russell hatte in Q3 wie Bottas nur einen Schuss auf neuen Reifen, konnte aber diesen nicht umsetzen und baute so in der ersten Kurve einen Fehler ein.

Für Bottas war die ganze Session hingegen fehlerlos: "Es war ein richtig sauberes Qualifying, von Runde zu Runde habe ich ein Zehntel gefunden." Seine Q3-Serie - seit 2017 war er immer im dritten Segment dabei - wächst auf 102 Rennen in Folge an. Das bringt ihn gleich zu einer Kampfansage: "Die Rennpace hat eigentlich besser ausgesehen als die auf eine Runde! Mal schauen."

"Ich meine, Ferrari, Red Bull, die sind für alle ein bisschen außer Reichweite", meint Bottas. "Aber wer weiß, vielleicht kann ich mit einem Mercedes kämpfen, das könnte spaßig werden." Gleich nach dem Qualifying schrieb er auch eine Textnachricht an seinen Ex-Boss Toto Wolff. "Darin stand: Ich freue mich sehr, morgen gegen euch zu fahren", verrät Wolff am Abend.

Aber alles mit einem Augenzwinkern, denn Alfa bleibt insgesamt realistisch: Die ersten ausgegebenen Ziele sind die anderen Autos aus dem Verfolgerfeld, sprich Kevin Magnussen im Haas und Fernando Alonso im Alpine direkt hinter Bottas. Die sollten aber nicht unmöglich sein.

Bottas' Rookie-Teamkollege Guanyu Zhou musste sich beim allerersten Formel-1-Qualifying seiner Karriere mit Platz 15 zufriedengeben. Ein Track-Limit-Vergehen hatte ihm außerdem P14 gegen Alex Albon gekostet. Trotzdem ist Zhou mit Q2 zufrieden: "Das war mein erstes Ziel, und es am ersten Rennen abzuhaken ist etwas, das ich unbedingt wollte, nachdem ich die Trainings-Performance des Autos gesehen habe."