Mick Schumacher auf P8, sein Teamkollege Kevin Magnussen zwei Position dahinter auf P10. Haas war im zweiten Freien Training von Bahrain kaum mehr wiederzuerkennen. Das Team, das in der letzten Formel-1-Saison beinahe permanent am Ende des Feldes unterwegs war, scheint wieder mindestens in eine solide Mittelfeld-Position zurückgefunden zu haben.

Obwohl es am Freitag noch um nichts ging und der Wert dieser Platzierung demnach noch unklar ist, reagierte Mick Schumacher euphorisch über die Performance des VF-22. "Wir sind alle sehr glücklich. Was wir vom heutigen Tag mitnehmen können, ist ziemlich positiv", feierte er und analysierte: "Wir haben die meisten Probleme in den Griff bekommen und konnten uns jetzt voll auf das Fahren konzentrieren."

Dass der Haas besser sein würde als in der vergangenen Saison, daran bestand schon seit längerem kein Zweifel. Denn das Team von Teamboss Günther Steiner entschied sich in der im letzten Jahr voll auf die Entwicklung für 2022 zu setzen. Schumacher meint, dass man es schon seit dem ersten Tag in Barcelona wisse, dass das Auto besser ist. "Viel weiter nach hinten ging es ja nicht", so der ehemalige F2-Champion.

Dennoch konnte man nicht mit so einer starken Freitags-Performance rechnen. Vor allem nachdem Schumacher und Magnussen das erste Training auf P18 und P19 am Ende des Klassements beendeten. Dabei verzichtete man allerdings auf einen Performance-Run auf den Soft-Reifen. Nur Valtteri Bottas wurde noch weiter hinten gereiht, da er aufgrund von technischen Problemen keine einzige gezeitete Runde hinlegen konnte.

Haas in den Top 10: Ist Q3 möglich?

Doch eine Auffälligkeit zeigte sich bei der Runde von Mick Schumacher. Er absolvierte seinen schnellsten Umlauf erst im zweiten Versuch auf den Soft-Reifen. Dabei lässt Bahrain normalerweise keine Verbesserungen auf älteren Reifensätzen zu. Ist also auch auf der fahrerischen Seite noch mehr im Köcher, als Schumacher heute auf die Strecke bringen konnte?

Ja, bestätigt der 22-Jährige. Denn sein erster Umlauf funktionierte noch nicht wie geplant. "Ich glaube da sollte noch etwas möglich sein. Denn die erste Runde habe ich nicht ganz gut getroffen, Von daher ist hoffentlich für das Qualifying noch etwas drin", mutmaßte er.

Mit Platz 8 im einzigen repräsentativen Training könnte sich Schumacher bei einer geglückten ersten Runde wohl auch Hoffnungen auf einen Einzug in Q3 machen. Doch Schumacher selbst will den Ball dahingehend flach halten und gibt ein anders Ziel aus. "Ich wäre bereits super glücklich, wenn wir in Q2 kommen, denn das war letztes Jahr ja fast unmöglich. Wenn wir sogar Q3 erreichen, wäre das unglaublich. Da würde ich auf Wolke 7 schweben."

Schumachers Qualifying-Statistik: Zweimal in Q2

Bislang erreichte Mick Schumacher in seiner noch jungen F1-Karriere erst zweimal den zweiten Qualifying-Abschnitt. Beim GP von Frankreich qualifizierte er sich durch einen vorzeitigen Abbruch, den er selbst auslöste für Q2 und konnte deshalb nicht davon profitieren. In der Türkei 2021 startete er erstmals in Q2 und sicherte sich mit P14 seine beste Qualifying-Platzierung. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass er morgen diese Marke unterbieten kann.