Weltmeister Max Verstappen beendete die Formel-1-Testfahrten 2022 in Bahrain stilgerecht an der Spitze. Am letzten Tag der Vorbereitungen auf die neue Saison distanzierte der Red-Bull-Fahrer die Konkurrenz deutlich. Während Mercedes die Favoritenrolle vehement ablehnt und sich auch im Klassement nicht hervortat, war der Titelverteidiger zum Finale der Tests scheinbar in Bestform. Doch der große Vorsprung auf die Konkurrenz ist nicht der Grund, weshalb Red Bull und Verstappen guter Dinge sind.
"Niemand ist hier im Moment volle Lotte im Qualifyingmodus gefahren", so der amtierende Champion, der die Testfahrten mit einem deutlichen Vorsprung auf die Verfolger abschloss. Mit 1:31.720 Minuten hatte er Ferrari-Pilot Charles Leclerc um sieben Zehntelsekunden abgehängt und war dabei mit dem C5-Reifen einen Compound weicher als der Monegasse gefahren.
Verstappens Relativierung wurde wenig später von Mick Schumacher bestätigt. Der Haas-Pilot durfte am letzten Tag länger als der Rest des Feldes fahren, da seinem Team aufgrund von verlorener Zeit zu Testbeginn Zugeständnisse gemacht wurden. Auf der gleichen Reifenmischung wie Leclerc kam er bis auf fünf Zehntelsekunden an Verstappen heran.
Für den Niederländer war der Run auf dem weichsten Compound alles andere als ein Testlauf für das Zeittraining. "Der Fokus lag hauptsächlich auf den Reifen, die wir nächste Woche benutzen werden", verweist er auf den am kommenden Wochenende bevorstehenden Saisonauftakt auf dem Bahrain International Circuit.
Neben der Vorbereitung auf das erste Rennen legten der Weltmeister und Teamkollege Sergio Perez das Hauptaugenmerk vor allem auf die Weiterentwicklungen am RB18. "Ich denke, die neuen Teile die wir heute dran hatten, haben auch gut funktioniert. Darauf hoffst du natürlich immer", so Verstappen.
Perez landete mit knapp anderthalb Sekunden Rückstand auf der achten Position, was für die unterschiedlichen Programme im Hause Red Bull spricht. "Das Auto hat sich gut angefühlt. Wir sind wie geplant durch unser Programm gekommen", sagt Verstappen, der die großen Abstände im Feld nicht für allzu aussagekräftig hält.
"Natürlich ist das Auto mit wenig Benzin besser. Mit viel Benzin ist das Auto logischerweise etwas träge und macht nicht allzu viel. Aber das ist für alle dasselbe", so der 24-Jährige weiter. "Aber ich denk, dass wir über das Auto viel gelernt haben und es schneller gemacht haben. Das ist es, was du willst."
In der Führungsetage von Red Bull sieht man sich gegenüber der Konkurrenz in einer guten Position. Dr. Helmut Marko sieht sein Team im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com mindestens auf Augenhöhe mit Ferrari. "Es sieht so aus, als wären wir davor. Wir haben heute noch nicht abgetankt", so der Grazer.
Den Aussagen von Lewis Hamilton und George Russell über Mercedes in Problemen traut er hingegen nicht über den Weg: "Auf den Geraden waren sie wieder schneller, da haben ihnen zwei statt zehn km/h gefehlt. Aber vor einem Jahr war es genauso. Sie haben dasselbe gesagt und dann haben sie hier gewonnen."
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