Rekordsieger Deutschland kann beim Race of Champions in Schweden nicht an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen. Trotz einer starken Vorstellung von Mick Schumacher unterliegen er und Sebastian Vettel der USA im Viertelfinale knapp.

Den Sieg bei dem Event auf der Eis- und Schneestrecke im nordschwedischen Pite Havsbad sichert sich das norwegische Vater-Sohn-Duo Oliver Solberg und Petter Solberg. Im Finale setzte sich der Rallye-Weltmeister von 2003 und der WRC-Nachwuchspilot gegen das US-amerikanische Indycar-Paarung Jimmie Johnson und Colton Herta durch.

Trotz Schumacher-Show: Endstation gegen die USA

Den ersten Rückschlag musste das deutsche Duo bereits beim ersten Duell des Tages hinnehmen. Sebastian Vettel scheiterte in dem elektrischen Rallyecross-Auto RX2e überraschend mit acht Hundertstel Rückstand gegen Simracer Lucas Blakeley. Ein Sieg in seinem zweiten Lauf gegen Jarno Opmeer sowie zwei deutliche Erfolge von Mick Schumacher sicherten dennoch ungefährdet den Einzug ins Viertelfinale.

Dort war dann allerdings Schluss für die Zweitplatzierten des Nations Cups 2019. Schumacher hatte sich dabei allerdings nichts vorzuwerfen. Der Haas-Pilot konnte erneut ganz groß aufzeigen und sowohl den Herta als auch den siebenfachen NASCAR-Champion Jimmie Johnson abhängen. Sebastian Vettel hingegen blieb bei seinen beiden Läufen jeweils nur zweiter Sieger.

Um den Gleichstand aufzulösen wurde die Addition aller Rundenzeiten für die Entscheidungsfindung herangezogen. Und dort lag Deutschland etwas mehr als eine Sekunde zurück. Den Ausschlag gab dabei vor allem der Zweikampf Vettels gegen Johnson, bei dem der vierfache Formel-1-Weltmeister über zwei Sekunden einbüßte.

Rallyefahrer zu stark für US-Duo

Die US-Amerikaner konnten anschließend durch einen deutlichen Sieg gegen das finnische Duo Emma Kimilainen und Mika Häkkinen in das Finale einziehen. Dort waren die Rundstrecken-Piloten aber chancenlos gegen die beiden Rallye-Fahrer aus Norwegen und unterlagen mit 1:3. Johnson konnte immerhin ein Ausrufezeichen setzen und einen klaren Sieg gegen den ansonsten dominanten Jungspund Oliver Solberg verbuchen. Ein technischer Defekt bei Johnson und zwei klare Niederlagen von Herta gaben aber den Ausschlag zugunsten der Skandinavier

Die Norweger hatten auf dem Weg ins Finale den deutlich schweren Pfad zu meistern. Im Viertelfinale schalteten sie das schwedische Rallyecross-Duo Timmy Hansen und Mattias Ekström mit 3:1 aus. Im Halbfinale setzten sie sich im Tiebreak gegen Team Nordic, bestehend aus WRX-Weltmeister Johan Kristoffersson und Le-Mans-Legende Tom Kristensen, durch.

Wetter zerstört Originalstrecke

Bevor der Nations Cup überhaupt Fahrt aufnehmen konnte, war aber noch viel Improvisationskunst gefragt. Aufgrund der warmen Temperaturen stand ein Großteil der geplanten Strecke auf der zugefrorenen Ostsee unter Wasser.

Die Veranstalter mussten deshalb innerhalb kürzester Zeit einen Alternativkurs aus dem Hut zaubern, auf dem der Wettkampf abgehalten wurde. Im Laufe des Tages führte das zu einigen Problemen bei der Zeitnahme. Für den Einzelwettkampf am Sonntag ist wieder kühleres Wetter prognostiziert. Die Veranstalter hoffen dann auf der ursprünglich geplanten Streckenführung fahren zu können.

Starterliste:

TeamFahrer
USAColton Herta / Jimmie Johnson
LateinamerikaHelio Castroneves / Benito Guerra
DeutschlandSebastian Vettel / Mick Schumacher
Sim Racing All StarsLucas Blakeley / Jarno Opmeer
FinnlandMika Häkkinen / Emma Kimilainen
GroßbritannienDavid Coulthard / Jamie Chadwick
Team NordicTom Kristensen / Johan Kristoffersson
FrankreichSebastien Loeb / Didier Auriol
SchwedenTimmy Hansen / Mattias Ekström
NorwegenOliver Solberg / Petter Solberg

Runde 1:
USA - Lateinamerika 2:2 (USA mit besserer Gesamtzeit)
Deutschland- Sim Racing All Stars 3:1

Viertelfinale:
Finnland - Großbritannien 2:2
Deutschland - USA 2:2
Team Nordic - Frankreich 4:0
Schweden - Norwegen 1:3

Halbfinale:
Finnland - USA 0:4
Team Nordic - Norwegen 2:2

Finale:
USA - Norwegen 1:3