Formel-1-Fahrercheck - Mercedes: Das können Hamilton & Russell

Der Start der Formel-1-Saison 2022 rückt schnell näher, und 20 Fahrer stehen in den Startlöchern. Was kann das diesjährige Feld? Motorsport-Magazin.com beginnt das Jahr mit einem Fahrer-Formcheck, Team für Team. Lewis Hamiltons letzter WM-Versuch ging zwar schief, war aber von außerordentlicher fahrerischer Qualität. Für George Russell liegt die Messlatte daher himmelhoch.

Lewis Hamiltons Formkurve für 2022: Top-Mann auch ohne WM

Qualifying: Hier verlor Lewis Hamilton im Vorjahr seine Krone an Max Verstappen, was aber auch teilweise dem Auto geschuldet war. Unter dem Strich kann Hamilton noch immer wie kein anderer perfekte Runden aus dem Nichts zaubern, und keiner kann den Aufbau eines Qualifyings so gut umsetzen wie er.

Lewis Hamiltons Qualifying-Statistiken seit 2018:

Rennen: Die Vorsaison begann mit einem nach Hamiltons (hohen) Maßstäben mit überdurchschnittlichen Fehlern. Bemerkenswert war dann eher der Weg zum Finale, als Hamilton sich keine Fehler mehr erlauben konnte. Und er erlaubte sich auch keine Fehler, fuhr ein eigentlich perfektes Finale, und hätte sogar fast die WM noch geholt. Ein Hamilton auf diesem Niveau ist ein Hamilton, der nur von den Besten der Besten angetastet werden kann.

Lewis Hamiltons Renn-Statistiken seit 2018:

George Russells Formkurve für 2022: Die größte Herausforderung

Qualifying: George Russells Spitzname ist nicht ohne Grund "Mr. Saturday". Seit seinem Aufstieg in die Formel 2 in der Saison 2018 steht seine teaminterne Bilanz bei einer bemerkenswerten 66 zu 5. Mit der Fußnote, dass keiner seiner Gegner vom Kaliber eines Lewis Hamilton war. Russells Ausnahmeleistungen wie etwa sein Q3-Auftritt im Vorjahr in Silverstone sprechen natürlich für außergewöhnliches Können, aber Topteam-Qualifying-Erfahrung hat er fast keine.

George Russells Qualifying-Statistiken seit 2018:

Rennen: Tendenziell sprechen Russells Sonntags-Ergebnisse eher dafür, dass er den Williams in den letzten Jahren meist zu weit oben in der Startaufstellung platzierte. Das Auto hatte nie Rennpace, und für Russell ging es daher immer schnell rückwärts. Und ein Rennen mit einem einbrechenden Williams zu fahren, das ist nicht ganz zu vergleichen mit einem Rennen in einem Mercedes. Russell hat Potenzial, aber auch noch viel zu lernen. Ein Mercedes verlangt nicht nach Heldentaten, sondern nach Perfektion.

George Russells Renn-Statistiken seit 2018:

Hamilton & Russell: 2022-Fazit für das Mercedes-Duo

Lewis Hamiltons Schluss-Spurt von 2021 hat gezeigt, dass er - auch wenn er die WM letztendlich nicht gewonnen hat - nichts von seinem Können eingebüßt hat. Eher hat er sich auf Höhen gehoben, die er davor nur ganz selten erklommen hat. Das verspricht, für George Russell eine anspruchsvolle Aufgabe zu werden. Er hat alle Zutaten, um auch einen Hamilton zu bedrängen, aber diese Geschichte ausgeht, ist vorab unmöglich zu sagen.