2022 kommt es in der Formel 1 zur großen Regel-Revolution. Kaum ein Stein bleibt auf dem anderen. Die Autos bekommen einen komplett neuen Look, generieren den Abtrieb gänzlich anders und fahren auf deutlich größeren Pneus. Die bisherigen 13-Zoll-Reifen werden durch 18-Zöller ersetzt.

Während sich technisch - bis auf den Antriebsstrang - nahezu alles ändert, gibt es auf sportlicher Seite immerhin ein paar Konstanten. Darunter auch die die Zusammensetzung der Reifensätze. Eigentlich wollte die Formel 1 2022 wieder zum System vor der Pandemie zurückkehren, bei dem die Teams unter bestimmten Vorgaben die Mischungen ihrer Reifen selbst aussuchen durften.

Weil der Rennkalender wegen Corona oftmals kurzfristig geändert werden musste, führte Pirelli 2020 eine vorgegebene Zusammensetzung ein. Das erleichterte die Logistik für den italienischen Reifenalleinausrüster.

Die 18-Zöller lösen 2022 die 13-Zoll-Reifen in der Formel 1 ab, Foto: LAT Images
Die 18-Zöller lösen 2022 die 13-Zoll-Reifen in der Formel 1 ab, Foto: LAT Images

2021 blieb es ebenfalls dabei, dass Pirelli allen Fahrern je acht Sätze Soft, drei Sätze Medium und zwei Sätze Hard lieferte. Dabei verbargen sich je nach Strecke unterschiedliche Mischungen hinter den drei Bezeichnungen, die Zusammensetzung der insgesamt 13 Sätze blieb aber immer gleich.

2022 war ursprünglich eine Rückkehr zur Selbstbestellung vorgesehen. Zwei Sätze sollten dabei von Pirelli für das Rennen ausgesucht werden, ein Satz für das Qualifying. Die restlichen zehn Sätze sollten die Teams je nach Gusto aus den drei nominierten Mischungen für ihre Fahrer ordern können.

Freie Reifenwahl in der Formel 1: Viel Aufwand, wenig Ertrag

In der Vergangenheit wählte Pirelli für die ersten paar Rennen die Reifensätze selbst, wenn es gravierende Änderungen am Produkt gab. Diesmal allerdings sind es die Teams selbst, die auf die freie Reifenwahl verzichten.

Der Vorteil: Auch die Teams können so besser planen und haben weniger Aufwand. Denn je nach Austragungsort mussten sie beim alten System zwischen 9 und 15 Wochen vor dem Rennen ihre Reifenwahl an Pirelli kommunizieren.

Große Unterschiede gab es zwischen den Teams selten. Und selbst wenn: Meist sind die Teams mit ähnlichen Reifensätzen in Qualifikation und Rennen gegangen. Die kleinen Unterschiede, die es dann noch gab, kann es mit dem aktuellen System noch immer geben, wenn die Teams unterschiedliche Reifensätze in den Trainingssitzungen nutzen.