Seit Monaten erhalten die Gerüchte um einen potenziellen Formel-1-Einstieg einer Volkswagen-Marke Auftrieb. In einem Brief von Audi an Stefano Domenicali und den inzwischen ehemaligen FIA-Präsidenten Jean Todt bedankten sich die Verantwortlichen aus Ingolstadt für die Kooperation bei den Verhandlungen über die neuen Motor-Regeln, die ab 2026 in Kraft treten sollen.

F1-Boss: Es gibt aktuell Diskussionen

Die FIA, die Formel 1 und die beiden VW-Marken befinden sich schon seit längerem in Verhandlungen, wie Domenicali gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte: " Ich kann nicht leugnen, dass es aktuell Diskussionen gibt", so der F1-Geschäftsführer.

Der Italiener ist davon überzeugt, dass die Formel 1 in einer guten Lage ist, um Volkwagen mit ins Boot zu holen. "Ich kann nicht für sie sprechen. Aber ich denke, was wir als Motorsport-Plattform anbieten können - gerade im Hinblick auf Technologie und Nachhaltigkeit - könnte für die Volkswagen-Gruppe sehr interessant sein. Ich hoffe, dass wir bald eine Antwort haben, was ihr Wille ist".

Nachhaltiger Sprit ab 2026

Im Detail geht es dabei um die nächste Motor-Generation. Ab 2026 wird vollständig auf nachhaltig hergestellte Treibstoffe gesetzt. Außerdem soll auch für die Power-Unit-Entwicklung eine Kostenobergrenze eingeführt werden, um ein finanziell ausuferndes Wettrüsten zu verhindern. Domenicali: "Auf nachhaltigen Treibstoff zu setzen ist kein Kompromiss, es ist eine technische Notwendigkeit."

Ein Zugeständnis an VW war auch die Streichung der MGU-H aus dem zukünftigen Reglement. Außerdem wird die Elektro-Power deutlich angehoben. Domenicali bestritt, dass diese Regeln deshalb durchgesetzt wurden, um Volkswagen den Weg zu ebnen. "Gewisse Teile des Motors zu entfernen, ist etwas, von dem wir glauben, dass es richtig ist", so der Italiener.

Domenicali: Autos sollen leichter werden

Er behauptete, das Gewicht habe den Unterschied bei dieser Entscheidung gemacht. "Wir sind zum Beispiel der Meinung, dass Autos in Zukunft leichter sein sollten", führte der ehemalige Ferrari-Teamchef an und erklärte weiter: " Wie immer im Leben, sollte es ein gewisses Maß an konstruktive Diskussion geben, damit wir alle relevanten Elemente an Bord holen können, um die richtige Lösung zu finden. Wir würden nie etwas akzeptieren, von dem wir glauben, dass es nicht richtig für die Zukunft der Formel 1 wäre."

Im Interview mit Motorsport-Magazin.com sprach Domenicali auch über den Deutschland-GP und darüber, wo er die Formel 1 in zehn Jahren sieht. Das komplette Interview mit Stefano Domenicali findet ihr neben zahlreichen anderen Themen in der neuesten Print-Ausgabe von Motorsport-Magazin.com.