Sergio Perez gab im Qualifying für den Formel-1-Showdown in Abu Dhabi den perfekten Wingman ab. Im Q3 opferte er seinen ersten Run, um Max Verstappen auf dessen Weg zur Pole Position Windschatten zu geben. Red Bulls gewagte Taktik machte in Anbetracht der phänomenalen Runde des Niederländers vielleicht nicht den großen Unterschied, doch sie war ein klares Statement. Im WM-Kampf gegen Mercedes lassen die Herausforderer nichts unversucht. Im Rennen will Perez erneut Hilfestellung leisten.

"Wir waren uns sicher, dass wir gegen Mercedes heute keine Chance haben. Es war großartiges Teamwork", so Perez, der Verstappen auf dem Weg zu Kurve neun passieren ließ und damit den Weg zur Bestzeit freimachte. "Es hat perfekt funktioniert. Wenn wir das nochmal so versuchen würden, geht es bestimmt schief. Zum Glück hat alles geklappt", zeigt sich der Mexikaner erleichtert.

Verstappens Messlatte aus dem ersten Versuch blieb für dessen WM-Rivalen Lewis Hamilton auch im Finale des Zeittrainings unerreicht. "Ich bin einfach sehr froh, dass ich Max heute unterstützen konnte. Es ist für ihn eine sehr wichtige Pole", sagt Perez, der dafür Lob vom Teamchef erhielt.

"Checo war ein sehr pflichtbewusster Teamkollege. Er hat seinen besten Versuch geopfert, um seinem Stallgefährten diese Leistung zu ermöglichen und mehr kannst du wirklich nicht verlangen", so Christian Horner gegenüber Sky Sports F1. Die eigene Zielvorgabe erfüllte Perez wieder nicht ganz.

Perez von Norris übertrumpft

Seine persönliche Bestzeit reichte nur für Startplatz vier im Grid, hinter McLaren-Pilot Lando Norris. "Ich wäre natürlich gerne auf Platz drei gewesen. Ich glaube, ich hab es in der letzten Kurve verloren", erklärt Perez. Nachdem der 31-Jährige in der laufenden Saison bereits mehrfach schlechtere Ausgangslagen hatte, ist er aus der zweiten Startreihe heraus zuversichtlich.

"Ich denke, wir können von dort aus noch viel ausrichten", sagt er. Mit Valtteri Bottas auf Startplatz sechs steht sein direkter Rivale eine Reihe hinter ihm. Nachdem Red Bull die Konstrukteursweltmeisterschaft mit 28 Punkten Rückstand nach Saudi-Arabien so gut wie abgeschrieben hatte, keimt neue Hoffnung auf.

Perez plant sofortige Attacke

"Es ist ein massives Unterfangen, aber morgen kann alles passieren. Wir werden alles geben und schauen dann, wo wir damit landen", so Perez, der diesmal den Anschluss an Verstappen und Hamilton halten will: "Ich will versuchen, Lando gleich am Start zu erwischen, damit ich von da an Max unterstützen kann."

Für das Rennen fühlt sich Perez mit Red Bulls Last-Minute-Setupänderungen gut gerüstet. Unmittelbar vor dem Qualifying entschied sich sein Team zu einem radikalen Schritt, um dem Mercedes-Topspeed am Sonntag Herr zu werden: "Wir haben unterschiedliche Downforce-Level probiert und uns dann entschieden, mit wenig Anpressdruck zu fahren. Wir glauben, dass das im Rennen von Vorteil sein wird."