Bitterer Rückschlag für Mercedes und Lewis Hamilton im Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft 2021. Während der Konstrukteurstitel trotz des schwachen Qualifyings in Abu Dhabi nur noch Formsache sein dürfte, stehen die Chancen für Hamilton nach dem Qualifying zumindest nicht besser.

Während der Weltmeister aber immerhin noch von Rang zwei hinter Max Verstappen aus ins Rennen geht, startet Teamkollege Valtteri Bottas nur von Position sechs. "Sobald sich die Strecke im Qualifying verbessert hat, sind meine Rundenzeiten stagniert", klagt der Finne, der am Sonntag sein letztes Rennen für Mercedes bestreitet. "Da gibt es ein hartes Limit mit dem Auto, wo man sich nicht mehr verbessern kann."

Bottas in Abu Dhabi von Setup und Motor eingebremst

Bottas macht für die durchwachsene Leistung zwei Faktoren verantwortlich. Einerseits musste er am Samstag auf einen älteren Motor zurückrüsten. Rund zwei der fünfeinhalb Zehntelsekunden Rückstand auf Hamilton sind so zu erklären.

"Und ich habe ein recht weiches Setup gewählt", fügt Bottas an. "Das sollte sehr gut für das Rennen sein, und ich hoffte, es sollte für das Qualifying noch okay sein, aber der Grip hat sich durchweg verbessert." Das Auto kam so früh ans Griplimit und begann sich, um die Längsachse zu drehen.

Bottas bereit für Wingman-Rolle im Rennen

Aber auch von Startplatz sechs aus kann der Mercedes-Pilot eine entscheidende Rolle im WM-Kampf spielen. Bottas startet wie Teamkollege Hamilton auf den Medium-Reifen. Alle anderen Piloten vor ihnen starten auf Soft.

Bottas könnte somit taktisch eingesetzt werden, weil Verstappen mit seinen Soft-Reifen womöglich früher zum Boxenstopp kommt. Im Normalfall wird er dann hinter Bottas zurückfallen. Die Aufgabe des Finnen ist dann klar: Den WM-Leader so lange wie möglich aufholen.

Dabei wird möglicherweise sein letztes Rennen mit den Silberpfeilen beeinträchtigt. "Ich bin bereit, mein optimales Rennen dafür zu opfern", stellt Bottas klar. "Wir wollen beide Titel, und ich will ihnen zu beiden Titeln helfen, bevor ich gehe." Trotz seines Raufwurfs bei Mercedes hatte der 32-Jährige nie Zweifel an seiner Loyalität gelassen. Seit er rechnerisch nicht mehr Weltmeister werden kann, hat er Teamkollege Hamilton seine Unterstützung offen zugesichert.