Schon vor dem Pressekonferenz-Showdown am Donnerstag vor dem Abu Dhabi GP sprach WM-Leader Max Verstappen in einer von Red Bull anberaumten Medienrunde zu einer kleineren Gruppe von Journalisten. Dabei zeigte sich der Niederländer angriffslustig wie eh und je.

Von Motorsport-Magazin.com auf die heftige Kritik nach dem Saudi Arabien GP angesprochen, meinte Verstappen: "Die Regeln gelten nicht für alle. Denn die Dinge, die ich beim Verteidigen gemacht habe, haben zwei andere auch gemacht. Sie wurden nicht einmal erwähnt, geschweige denn haben sie eine Strafe bekommen. Ich verstehe das nicht."

Max Verstappen: Habe keine Strafe verdient

Der WM-Leader steht weiterhin zu seiner Fahrweise: "Ich dachte, dass das hartes Racing war und es keine Strafe verdient hatte. Die anderen beiden haben auch keine bekommen, nur ich! Natürlich sind die Leute kritischer, wenn es vorne passiert. Aber ich verstehe es nicht."

Danner Interview: Greift Verstappen in die unterste Schublade? (25:59 Min.)

Auch beim Auffahrunfall hat der Red-Bull-Pilot eine andere Sichtweise als die Stewards. "Diese Strafe sehe ich auch anders", so Verstappen. Der 24-Jährige ärgert sich noch über eine weitere Szene: "Danach hat er [Lewis Hamilton] mich von der Strecke gedrückt. Er schaut sogar zu mir rüber und lenkt einfach nicht ein. Er drückt mich einfach raus, außerhalb von der weißen Linie. Und er bekommt dafür nur eine Verwarnung."

Formel 1: Verstappen fühlt sich unfair behandelt

"Das ist definitiv nicht, wie es sein sollte. Und das ist nicht fair! Es scheint, als könnten andere Fahrer anders fahren und nur ich bekomme eine Strafe", schimpft Verstappen. Beim Saisonfinale in Abu Dhabi, in das er punktgleich mit Hamilton geht, will er seine Fahrweise nicht ändern: "Das Einzige, was ich will, ist, dass es für alle gleich und fair ist. Das ist es aber im Moment offensichtlich nicht. Ich habe nichts falsch gemacht, denn bei den anderen war es auch nicht falsch. Warum sollte ich mich ändern, wenn die andere so fahren dürfen? Jedem sollte es erlaubt sein, so Rennen zu fahren."

Aber nicht nur auf, auch neben der Strecke ist das Tischtuch zwischen Red Bull und Mercedes, zwischen Verstappen und Hamilton zerschnitten. Nachdem Red Bull Mercedes verschiedene technische Tricks vorgeworfen hatte, entspannte sich die Lage zuletzt wieder. Ein Protest scheint derzeit abgewandt. "Checks werden immer durchgeführt, aber natürlich können wir nicht checken, wie ein Auto vor ein paar Rennen war. Da gingen definitiv ein paar Dinge vor sich, aber das können wir nicht mehr ändern."

Verstappen denkt jetzt anders über Hamilton: Nicht positiver ...

Lange betonten beide Seiten im WM-Duell gebetsmühlenartig, füreinander Respekt zu haben. Hat sich die Sichtweise von Verstappen auf Hamilton und Mercedes verändert? "Ja, sehr sogar", gestand Verstappen und fügte an: "Nicht auf positive Weise."